Ach, übrigens... Wer hat Angst vor dem Regenbogen?

Krefeld · Meinungsfreiheit endet dort, wo die Rechte anderer verletzt werden. Und so entschieden wir uns am vergangenen Wochenende, die Kommentarfunktion unter dem Beitrag zum Christopher Street Day zu deaktivieren.

Jörg Zellen

Foto: Marsha Glauch

Zum inzwischen sechsten Mal fand der Demo-Zug in Krefeld statt, bei dem für die Rechte der LGBTQ+-Community und gegen Diskriminierung demonstriert wurde. Dass ein solcher CSD leider Gottes nach wie vor mehr als notwendig ist, dass Schwule, Lesben und Co. auch im Jahr 2025 für ihre Sichtbarkeit und Offenheit einstehen müssen, zeigte sich an den teilweise mehr als verstörenden Kommentaren im Netz. Aus Respekt und Anstand verzichten wir darauf, einzelne Beispiele zu nennnen. Aber eines ist auch klar: Wir als Extra-Tipp wollten den Hetzern und Hassern keinerlei Plattform bieten und entschieden uns aus dem Grund zur vorgenannter Maßnahme, die wir, im Zweifelsfall, so auch wiederholen würden.

Ach, übrigens: Angriffe und Drohungen gegenüber Menschen der LGBTQ-Community nehmen weiter zu. Das Regenbogenflaggenverbot von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) dürfte Wind auf die Mühlen derer sein, die mit ihnen Probleme haben. Ihre Argumentation (Neutralitätsgebot) ist abstrus, heißt es doch in Artikel 1 des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ Eben jene staatliche Gewalt darf dann aber nicht neutral sein.