Ach, übrigens... Gelingt der CDU ein Neustart?
Grundsatz-Beschlüsse einer Partei erwecken in einem Wahljahr naturgemäß besondere Aufmerksamkeit. So auch bei der Krefelder CDU, die sich nun vom Delegiertensystem verabschiedete. Die Mitglieder werden ab sofort das Sagen haben, wenn es um wichtige Personalien geht.
Sie werden entscheiden, wer für den Rat kandieren, wer sich um den Posten des Oberbürgermeisters und des Parteichefs bewerben darf. Dieser Systemwechsel an sich ist spannend, aber noch keine aufregende Schlagzeile. Umso mehr aber die Hintergründe. Fakt ist: Innerhalb der hiesigen CDU gärt es gewaltig. Einige haben sich aufgemacht, die Christdemokratie in der Seidenstadt aufzumischen. Dies mag verständlich sein. Schließlich muss die lokale Union nach Jahren in der Opposition ihr Profil wieder schärfen, um wettbewerbsfähig zu werden. Nach der „Ära Kathstede“ folgte ein politischer Freifall sowie die Wiederholung von Fehlern - alleine zweimal bei der Aufstellung der OB-Kandidaten.
Fakt ist aber auch: Um einen seriösen Anspruch auf die Rückgewinnung einer Wähler-Mehrheit zu erhalten, müssen parteiinterne Machtkämpfe schnellstmöglich überwunden und die Sachthemen in den Fokus genommen werden. Aktuell scheint es so, als würden viele Mitglieder mehr übereinander als miteinander reden.
Ach, übrigens: Die kommenden CDU-Abstimmungen über den OB-Kandidaten, die Ratsleute sowie den Parteivorstand dürften spannend werden. Der Krefelder Union könnte ein Neustart gelingen. Einigkeit ist dafür die Grundvoraussetzung.