Ach, übrigens... Der CSD ist wichtiger denn je
Dass queere Menschen in Deutschland nach wie vor eine Plattform wie den Christopher Street Day brauchen, um für ihre Rechte zu kämpfen, für Vielfalt und Toleranz zu werben, zeigen nicht nur die jüngsten widerlichen Aufmärsche rechter Gruppierungen wie in Bautzen.
Nahezu 700 Neonazis versuchten dort die friedliche CSD-Demo zu unterbinden. Erfolglos - dank eines massiven Polizeiaufgebots. Die hohlen Parolen und Gesten wirken dennoch verschreckend. Der Hass und die Hetze dürfen Demokraten aber nicht sprachlos zurücklassen. Im Gegenteil. Die Mehrheit der Gesellschaft muss lauter sein als diejenigen, die mit dumpfem Geschrei aufwiegeln wollen und Menschen verachten.
Die Gefahr durch rechte Hardliner ist aber nicht der alleinige Grund dafür, wieso CSD-Demos nach wie vor so wichtig sind. Immer wieder lese ich in „Sozialen Netzwerken“ Kommentare (abseits der ohnehin zu erwartenden Hasskommentare) wie „Es reicht langsam mit dem Thema“ oder „So lange darüber geschrieben wird, wird es nicht normal.“ Diese User stören sich ganz offenbar an der Sichtbarkeit der queeren Community, an deren Lebensweise und Liebe. Solange dies der Fall ist, braucht es CSDs.
Ach, übrigens: Eines sollte uns allen bewusst sein. Die Attacken von rechts richten sich nicht ausschließlich gegen queere Menschen. Es sind Angriffe auf unsere gesellschaftlichen Grundwerte und unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung. Und dies dürfen wir nicht zulassen!
Deshalb, liebe Krefelder, lasst uns einen friedlichen Christopher Street Day feiern. Für Toleranz, Freiheit, Liebe und Vielfalt.