Krefeld sei, so sagt der 1. Vorsitzende des Crefelder CSD-Vereins, Levent Sirkal, „immer schon ein sicherer Rückzugsort für queere Menschen gewesen“. So sei es auch heute noch, wenngleich es Bereiche gibt, „wo ich nicht Händchen haltend mit meinem Partner herumlaufen würde.“ Die jüngsten Beispiele aus anderen Städten, räumt Sirkal ein, wühlen ihn und seine Mitstreiter gewaltig auf. Szenen wie vor wenigen Tagen in Bautzen, wo mehr als 500 Rechtsradikale aufmarschierten, um den dort stattfindenden CSD zu stören, erschrecken auch SWK-Vorständin Kerstin Abraham, deren Unternehmen einer der Hauptunterstützer des „Crefelder CSD“ ist. „Mich erschüttert es persönlich, wenn ich sehe, wie sich Nazis auf offener Straße gegen unsere Werte stellen und Hass verbreiten.“ Umso wichtiger sei es „gerade jetzt Haltung zu zeigen“. „Wir müssen ein Zeichen setzen, laut und fröhlich sein und die Mehrheit der Gesellschaft an unsere Seite bringen.“
Eben jenes soll dann auch am Samstag, 24. August, auf den Straßen Krefelds zu erleben sein, wenn zum fünften Mal ein Christopher Street Day in der Seidenstadt zelebriert wird. Unter dem Motto „Frieden, Freiheit und Demokratie“ versammeln sich die Teilnehmer - erwartet werden zwischen 2500 und 3000 - um 12 Uhr an der Fabrik Heeder. Von dort aus startet gegen 13 Uhr der Demonstrationszug über die Tannenstraße, den Südwall und Ostwall, die Stephanstraße, die Königstraße und Markstraße, wieder über den Ostwall, dann über die St. Anton-Straße bis zum Rathaus auf dem Von-der-Leyen-Platz. Die Abschlusskundgebung wird gegen 15.30 Uhr von Oberbürgermeister Frank Meyer eröffnet. Diverse musikalische Acts sowie kurze Statements von politischen Vertretern wechseln sich ab.
Am Abend zuvor findet um 18 Uhr in der Friedenskirche ein Gottesdienst statt.
Die Veranstalter würden sich freuen, wenn die Anwohner am Rande des Demonstrationszugs als Zeichen der Solidarität Regenbogenflaggen an ihr Haus hängen.