Eigentlich war es ein reiner Zufall, der Hannah auf den Laufsteg brachte: „Neben der Schule habe ich bei Intersport Borgmann gejobbt, und da wurde jemand gesucht, der den Models beim Ankleiden hilft. Bei der Gelegenheit habe ich erfahren, dass noch ein Platz für ein Hobby-Model aus Krefeld frei war.“ Hannah, die sich bis dahin zwar für Mode, aber noch nie für eine Laufsteg-Karriere interessiert hatte, fragte aus einer Laune heraus nach – und bekam sofort eine Zusage. Doch wie kann man sich quasi über Nacht auf seinen ersten Gang über den Catwalk vorbereiten? „Ich bin in den High Heels von Mama den Flur rauf und runter, mit meiner Familie als Publikum“, lacht Hannah. Am nächsten Tag durfte sie dann auch gleich im Hochzeitskleid auf den Laufsteg, was einer „Feuertaufe“ schon sehr nahe kam: „Gleich am Anfang bin ich auf den Saum getreten und beinahe gestolpert, aber dann hat es so viel Spaß gemacht, dass ich wusste: Das mache ich hier zwar zum ersten, aber nicht zum letzten Mal.“ Dass sich Hannah auf dem Laufsteg wohlfühlte und viel Ausstrahlung besaß, fiel auch dem Team der niederländischen Agentur Sessibon auf, die seit vielen Jahren die Modenschauen von Krefeld pur veranstaltet und begleitet. Und so kam es, dass sie drei Monate später mit ihren Eltern nach Maastricht reiste und sich dort offiziell vorstellte. Sie erhielt eine sogenannte „Sedcard“, mit der ihre Fotos in die Kartei aufgenommen wurden, und wurde seither schon einige Male gebucht, unter anderem für die Brautmodenmesse European Bridal Week in Essen. Mit den gängigen Klischees habe dieser Job allerdings gar nichts zu tun, sagt Hannah: „Im Team gehen alle gut miteinander um, das ist wie eine zweite Familie. Und was die Kleidergrößen betrifft, heißt es immer: Ihr müsst nicht in die Kleider passen, sondern die Kleider müssen zu Euch passen.“
Trotz dieses spannenden Nebenjobs steht für Hannah, die nach den Ferien die 12. Klasse der Montessori-Gesamtschule besucht, die Vorbereitung auf das Abi im Vordergrund. Ob es danach für sie mit dem Modeln weitergeht? „Auf jeden Fall! Ich könnte mir sogar vorstellen, etwas in die Richtung Modedesign oder Modemanagement zu studieren.“