Ach, übrigens... Krefeld muss sparen! Aber wo?

Das Loch im Krefelder Haushaltssäckel wird immer größer. Diese Nachricht schlug in dieser Woche wie eine Bombe ein. Rund 138 Millionen Euro soll laut einer Prognose der Stadt das Minus für den Doppelhaushalt 2024/2025 betragen - gut 36 Millionen Euro mehr als noch im Dezember vorhergesagt.

Jörg Zellen

Foto: Marsha Glauch

Kämmerer Ulrich Cyprian verkündete zwar, dass aufgrund von Rücklagen keine Verschuldung drohe, dennoch wurde die Summe des Schreckens seitens der Politik wenige Stunden nach Verkündung der Horror-Meldung im Rat kontrovers, teils auch originell diskutiert. So forderte der Grünen-Ratsherr Thorsten Hansen augenzwinkernd ein „Haushaltskonklave“. Ein charmanter Gedanke, dass sich die Politiker solange einschließen, bis das Haushaltsloch geschlossen ist. Bei der Papstwahl hat das Zusammentreffen ja gerade einmal 25 Stunden gedauert. Scharfe Kritik hagelte es erwartungsgemäß seitens der CDU, die keinerlei Sparwillen erkennen könne. Entrüstung rief indes der Vorschlag von FDP-Chef Heitmann hervor, der auf Maßnahmen verwies, die einst Düsseldorfs OB Joachim Erwin einleitete, um den Haushalt zu konsolidieren. Zur Erinnerung: In der Landeshauptstadt wurden seinerzeit Anteile an den Stadtwerken veräußert. Krefelds OB Frank Meyer stellte unmissverständlich klar, dass es so etwas mit ihm nicht gebe.

Ach, übrigens: Die Frage, wo die Verwaltung sparen soll, kann und muss, drängt. Keineswegs darf an der dringend notwendigen Straßensanierung oder der Unterstützung von Vereinen und Verbänden gerüttelt werden. Einfach wäre es, wenn „große Projekte“ wie das Kesselhaus gestrichen würden. Aber so einfach sollte und darf es sich die Lokalpolitik nicht machen! Vielleicht wäre das Konklave ja doch nicht so verkehrt...