Interview mit Sebastian Fitzek „Ich bin ja immer noch ein Weichei“

Mönchengladbach · Am Mittwoch, 3. Juli, holt der Initiativkreis Mönchengladbach Sebastian Fitzek in die Gladbacher Kaiser-Friedrich-Halle. Der Bestseller-Autor ist bekannt für Thriller wie „Der Augensammler“, „Der Insasse“ oder „Die Einladung“, aber auch für humorvolle Romane wie „Elternabend“ (Untertitel „Kein Thriller, auch wenn der Titel nach Horror klingt!“). Bei seinem Auftritt in Mönchengladbach hält er einen Vortrag zu einem hochspannenden Thema. Der Extra-Tipp hat ihn interviewt und verlost 3 x 2 Tickets für seinen Vortrag.

Bestsellerautor Sebastian Fitzek.

Bestsellerautor Sebastian Fitzek.

Foto: Marcus Hoehn

Herr Fitzek, auf Ihrer Website sebastianfitzek.de kommt man schnell ins Gruseln: In einer Waldlichtung wird es dunkel und ein Aufzug führt einen in die Tiefe zu Ihrem Psychothriller „Die Einladung“. Sie mögen Special Effects, auch bei Ihren Lesungen. Was erwartet die Mönchengladbacher am 3. Juli?

Sebastian Fitzek: Keine Lesung, so viel kann ich schon verraten. Ich werde einen Vortrag über KI in der Literatur halten.

Ihr erster Thriller „Die Therapie“ ist 2006 erschienen, da waren Sie 35 – haben Sie Ihren Hang und Ihr Talent zum Grusel erst so spät entdeckt, nicht als kleiner Junge schon schaurige Geschichten geliebt?

Überhaupt nicht, ich war ein ängstliches Kind und bin ja immer noch ein Weichei. XY ungelöst hat mich geprägt. Ich hab immer die Stimme im Fernsehen gehört, wie sie sagt: Gesucht wird der kleine Sebastian Fitzek, der vor einer Woche sein Elternhaus verließ und nicht wieder zurückkam. Allerdings lese ich schon lange selbst Thriller. Angefangen hab ich mit Stephen King.

Wenn jemand noch keinen Ihrer Thriller gelesen hat – welchen empfehlen Sie für den Einstieg?

Ich glaube, man kann alles als Erstes lesen. Als die „Therapie“ herauskam, also mein allererstes Buch, haben viele Leserinnen und Leser gesagt, dass sie es in einer Nacht durch hatten. Vielleicht ist das eine Empfehlung für einen guten Anfang?

18 Jahre, jedes Jahr ein oder sogar zwei Thriller – wie kommen Sie auf die ständig neuen alptraumhaften Szenerien?

Die Inspiration für meine Bücher kommt häufig aus dem realen Leben. Bei „Passagier 23“ zum Beispiel hatte ich in einer Zeitschrift gelesen, dass jedes Jahr 23 Menschen auf hoher See verschwinden, ohne dass es dafür eine plausible Erklärung geben würde. Das hat mich interessiert. Und dann spinn ich das weiter, immer mit der Frage im Kopf: Was wäre, wenn?

Mit unter anderem „Elternabend“ sind Sie in einem ganz anderen Genre unterwegs. Eine Pause vom Horror, Spaß an humoriger Schreibe, das Erreichen einer neuen Zielgruppe oder was treibt Sie da an?

Mich treibt immer die Idee an. Ich hab so oft bei Elternabenden gesessen und gedacht, was ist das hier eigentlich für ein tolles Szenario für ein Buch?! Wie an dem Tag, an dem wir Eltern im Kindergarten meines jüngsten Sohnes antanzen sollten. Und wenn die Lehrerin „Stop!“ sagte, sollten wir uns mit dem Gegenüber unterhalten, um uns besser kennenzulernen. Da sagte ein Vater: „Was soll das denn, das ist ja hier wie im Kindergarten.“ Daraus musste ich einfach etwas machen.

Ab November sind Sie mit der „größten Thriller-Tour der Welt“ unterwegs – als Autor auf den ganz großen Bühnen, das ist eher unüblich, oder?

Ich will immer unterhalten und finde ehrlich gesagt so pure Lesungen nicht sehr spannend. So hab ich schon vor langer Zeit angefangen, mit richtigen Shows meine Bücher vorzustellen. Das macht mir Spaß und dem Publikum offensichtlich auch.

Was lesen Sie – zum Beispiel zur Entspannung nach Ihrem Auftritt?

Eigentlich lese ich abends immer noch eine Seite. Meist schlaf ich dann darüber ein, Aber zurzeit schaff ich das leider nicht, da ich an meinem Buch, das im Herbst erscheint, schreibe.

Sebastian Fitzek tritt am Mittwoch, 3. Juli, 20 Uhr, in der Kaiser-Friedrich-Halle auf. Tickets und Infos gibt es unter www.ik-mg.de.

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