2. Fachtag Inklusion widmet sich Umgang mit „herausfordernden Kindern“ Den Blick auf die Kinder wahren

Mönchengladbach · Kinder werden immer „herausfordernder“ – davon berichten Fachkräfte aus den Kitas zunehmend. Der 2. Fachtag Inklusion, zu dem der Fachbereich Kinder, Jugend und Familie der Stadt Mönchengladbach am heutigen Donnerstag, 13. Juni, Kitas und Träger eingeladen hat, zeigt Wege auf, genau damit (besser) umzugehen. Der Ansatz: „Schätze finden, statt nach Fehlern zu schauen“.

Begrüßung zur 2. Fachtagung Inklusion (v.l.): Bärbel Braun, Stellvertretende Fachbereichsleiterin, Abteilungsleiterin Tageseinrichtungen für Kinder, Dörte Schall, Stadtdirektorin und Sozialdezernentin, Hetty Püllen, Teamleiterin Team „Sprache und Inklusion“, und Andrea Hiebl, Fachberaterin Inklusion.

Foto: Petra Käding

Das Problem oder, wie man heute sagt, „die Herausforderung“ an sich ist nichts Neues. Kinder fordern. Und so zitiert Stadtdirektorin und Sozialdezernentin Dörte Schall zum Auftakt des Fachtags Inklusion den Philosophen Sokrates (470-399 v. Chr.): „Die Kinder von heute sind Tyrannen. Sie widersprechen ihren Eltern, kleckern mit dem Essen und ärgern ihre Lehrer.“

Ein alter, ja, schon antiker Hut also? Nein. Denn dass sich die Situation erheblich verschärft hat, da sind sich die Fachkräfte heute einig. „Viele Kollegen aus den Kitas haben sich gemeldet und gesagt: ‚Die Kinder werden immer herausfordernder’“, erzählt Hetty Püllen, Teamleiterin Team „Sprache und Inklusion“. Dörte Schall pflichtet ihr bei: „Es sind mehr Kinder geworden, das sieht man auch am steigenden Bedarf an Förderklassen.“ „Viel mehr“, nickt Püllen, „Es sind mehr, die Sprachförderung benötigen, mehr, die Auffälligkeiten in der Psychomotorik zeigen, und auch mehr mit Autismuserkrankungen.“

Woher das kommt? „Die gesellschaftliche Entwicklung, die Perspektiven und Bedürfnisse werden immer vielfältiger“, erklärt Bärbel Braun, Stellvertretende Fachbereichsleiterin. „Kinder stehen heute viel mehr im Mittelpunkt als früher, dürfen in der Familie mitbestimmen“, führt Schall aus. „In der Kita müssen sie erst mal lernen: Da sind andere, die sind genauso wichtig wie ich.“ Auch Corona spiele sicher eine Rolle. „Die Kinder waren in den ersten Lebensjahren nur zuhause, das haben wir noch nicht ansatzweise auffangen können.“ Bei Autismus wiederum müsse man – einer Einschätzung der Kinderärzte vom Eli nach – von multifaktoriellen Ursachen ausgehen, so Andrea Hiebl, Fachberaterin Inklusion. Beim Fachtag gehe es darum, Kitas, den pädagogischen Fachkräften und Trägern einen „Werkzeugkoffer an die Hand zu geben“, mit dem sie herausfordernde Kinder besser verstehen und unterstützen können.

Was allen wichtig und erklärtes Ziel ist: Den Blick auf die Kinder zu wahren. Sie in dem zu bestätigen, in dem sie gut sind. Sie zu begleiten, wo es nötig ist, da zu sein, wenn sie einen brauchen, aber sie auch selbstbestimmt sein zu lassen.

Rund 80 Teilnehmer*innen nehmen am Fachtag an Impulsvorträgen und Workshops wie „Vom Störenfried zum Superhelden“ (achtsam e.V.) und „Potentiale sehen und Entwicklung unterstützen“ (Marte Meo) teil. Danke für so viel Engagement – es ist für unsere Kinder, für unsere Zukunft!

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