Neue Notschlafstelle für Männer Obdach, auch für mehr als eine Nacht

Mönchengladbach · Was bei der Eröffnung seinerzeit in der Notschlafunterkunft Jenaer Straße der letzte Schrei war, ist heute zu eng und nicht mehr zeitgemäß. Ab heute ist die neue Notschlafstelle für obdachlose Männer in der Breite Straße geöffnet.

Sozialarbeiterin Andrea Goeres und Abteilungsleiterin Wohnungswesen Tanja Kirstein (v.r.) führten Oberbürgermeister Felix Heinrichs und die Presse durch die neue Notschlafstelle für obdachlose Männer in der Breite Straße 160. Im Obergeschoss gibt es einen Aufenthaltsraum mit Küche.

Foto: Markus Rick (rick)

Die Wände sind frisch gestrichen, 26 Betten bezogen, die Bäder saniert, die Putzkolonne musste noch einmal durch, dann ist die neue Nachtsschlafstelle für obdachlose Männer, Breite Straße 160, fertig für die ersten Übernachtungsgäste. Gestern gab es eine Ortsbegehung für Presse und den OB Felix Heinrichs, bevor heute die Ersten ab 18 Uhr einziehen dürfen.

Abteilungsleiterin Wohnungswesen, Tanja Kirstein, und Sozialarbeiterin Andrea Goeres führten gestern durch die aufgefrischten Räume, in denen früher Asylsuchende untergebracht waren. Zunächst 54 Männer können in dem Gebäude untergebracht werden, später könnte auf den drei Etagen für 70 aufgestockt werden. Das wäre dann mehr als doppelt so viel, wie in der alten Schlafstelle Jenaer Straße. Jeder bekommt ein Bett zugewiesen und einen festen Spind, Lade-Steckdosen und WLAN inbegriffen – gesunde Männer in Vier-Bett-Zimmern, Männer mit Rollstuhl oder Rollator in barrierefreien Zimmern zu zweit im Erdgeschoss. Hier ist auch ein barrierefreies Bad und und ein barrierefreier Aufenthaltsraum mit Kochgelegenheit. Zwei Einzelzimmer gibt es für Infektionsfälle. „Irgendwann später soll es auch ein begrenztes Angebot für Obdachlose mit Hund geben“, so Tanja Kirstein.

In den Zimmern für gesunde Obdachlose stehen vier Betten, in den barrierefreien Unterkünften im Erdgeschoss für Männer mit Rollstuhl oder Rollator zwei Betten. Für jeden gibt es einen abschließbaren Spind.

Foto: RBAV/Ulrike Mooz

Wer noch gut zu Fuß ist, kann den großen hellen Aufenthaltsraum im Dachgeschoss nutzen. Neben einer weiten Aussicht gibt es hier gleich mehrere Kochzeilen und Tische zum Aufenthalt. In den nächsten Tagen soll noch ein Fernseher dazu kommen. Und natürlich gibt es Waschmaschinen zur freien Nutzung.

Zunächst können Obdachlose nur übernachten. Geweckt wird um 7 Uhr und um 8 müssen alle raus sein. Später, wenn weitere Stellen für Sozialarbeiter, Hausmeister und Mitarbeiter mit sozialer Erfahrung besetzt sind, geht auch ein Tagesaufenthalt – auch für eine längere Zeit. „Hier sind nicht nur Drogensüchtige, sondern auch Menschen, die durch Scheidung oder Zwangsräumung vorübergehend ihr Zuhause verloren haben“, sagte Sozialarbeiterin Goeres. Allen soll in verschiedenen Tagesangeboten später mit Beratung und Begleitung wieder auf die Füße geholfen werden.

Nach einem Treffen mit der Nachbarschaft, wird zunächst der städtische Ordnungsdienst KOS verstärkt, um den Anwohnern die Befürchtungen zu nehmen. „Wir rechnen nicht damit, dass es Zwischenfälle gibt“, so OB Felix Heinrichs. Und Sozialarbeiterin Goeres fügt hinzu: „Das ist ein Haus, wo nicht konsumiert werden darf – weder Alkohol, noch Drogen“.

Den Advent genießen
Evangelische Kirchengemeinde Wickrathberg lädt zum lebendigen Adventskalender ein Den Advent genießen