Anwohner stellt Bürgerantrag zur Entfernung Ärger um den Seecontainer
Rheydt · Athanasios Tsirtos betreibt eine Pizzeria an der Wickrather Straße in der Nähe des Seecontainers. Online hat er bereits eine Petition zur Entfernung des Containers gestellt, jetzt untermauert er seine Forderung mit einem Bürgerantrag.
Der Seecontainer am Tippweg/Ecke Wickrather Straße hat sich zum beliebten Treffpunkt für Drogenabhängige und Obdachlose entwickelt – sehr zum Unmut von Anwohnern und Geschäftsleuten. „Seit der Aufstellung des Containers herrschen in der Umgebung untragbare Zustände“, sagt Gastronom Athanasios Tsirtsos. Er berichtet von Diebstählen, Schlägereien, schlafenden Drogenabhängigen in Hinterhöfen und durch Fäkalien verschmutzte Keller in der Nachbarschaft. „Ich könnte zahlreiche weitere Probleme aufführen“, sagt Tsirtsos.
Mitte August hat er eine Online-Petition gestartet, bei der nach eigenen Angaben bereits etwa 1 700 Menschen unterschrieben haben. Jetzt wendet er sich hilfesuchend mit einem Bürgerantrag an den Oberbürgermeister und die Ratsfraktionen der Stadt Mönchengladbach: „Der Seecontainer muss weg“, so seine Forderung, damit Sicherheit und das Wohlbefinden von Anwohnern und Geschäftsleuten wieder hergestellt würden.
Auch die CDU-Fraktion fordert per Antrag vom 22. August eine sofortige Beseitigung und Verschrottung des Seecontainers. Ein neuer Standort würde die katastrophalen Zustände lediglich in eine andere Nachbarschaft verlagern und das Sicherheitsbedürfnis der Menschen gegeneinander ausspielen. „So wird es jedes Mal sein, wenn der Container seinen Standort ändert. Er ist eine vom Steuerzahler finanzierte Unterstützung für Drogendealer und eine Gefahr für die Bevölkerung sowie für die Obdachlosen selbst“, erklärt Roderich Busch, Vorsitzender der CDU-Bezirksfraktion Süd. Von OB Felix Heinrichs und der Verwaltung fordert die CDU-Fraktion „endlich ein schlüssiges Gesamtkonzept für den Umgang mit der offenen Drogenszene“.
Stadtsprecher Dirk Rütten wehrt sich gegen dieses Schwarz-Weiß-Denken. Die Erkenntnisse über unhaltbare Zustände rund um den Seecontainer könne die Verwaltung so nicht bestätigen. „Es passiert eine ganze Menge, um die Belästigungen der Anwohner so gering wie möglich zu halten“, so Rütten. Streetwork, Diakonie, Gesundheitsamt und die Obdachlosenstelle des Sozialamtes seien täglich vor Ort, um sich um die Obdachlosen und Drogenabhängigen zu kümmern. Ferner soll voraussichtlich Ende Oktober eine städtische Notschlafstelle an der Breite Straße mit 54 Plätzen eröffnen; Ersatz für die von der Diakonie betriebene Notschlafstelle an der Jenaer Straße, die räumlich längst nicht mehr den Anforderungen entspricht. „Im zweiten Step wird an der Breite Straße auch eine neue Tagesstätte ihren Betrieb aufnehmen“, sagt Dirk Rütten.
Den Seecontainer am Tippweg einfach abzubauen und obdachlosen bzw. drogenabhängigen Menschen gar keine Angebote mehr zu machen, sei für die Stadt keine Alternative. Man arbeite an einem Konzept, um alle Seiten zufriedenzustellen.
Die Politik muss jetzt in den zuständigen Ausschüssen beraten.