Gesunde Ernährung: 8 Mythen und Fakten im Check

Bei der Menge an Ernährungstipps und Trends ist es kaum möglich, zwischen Fakten und Fiktion zu unterscheiden. Was ist wirklich gesund und was ist ein Mythos? Wir werden im Folgenden einige der gängigsten Ernährungsmythen durchleuchten. Was stimmt und was sollte man lieber vergessen? Finden wir es heraus!

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Ein paar allgemeine Tipps zum Start

Hier kommen noch ein paar Grundregeln, wenn es um eine sinnvolle Ernährung geht:

  • Auf Vielfalt setzen: Essgewohnheiten, die eine breite Palette an Lebensmitteln aus allen Gruppen umfassen, helfen, den Körper mit allen notwendigen Nährstoffen zu versorgen.
  • Mahlzeiten planen: Vorbereitung ist der Schlüssel. Planen Sie Ihre Mahlzeiten im Voraus und erstellen Sie Einkaufslisten, um sicherzustellen, dass gesunde Optionen zur Verfügung stehen.
  • Etiketten lesen: Achten Sie nicht nur auf Kalorien, sondern auch auf den Gehalt an Zucker, Salz und gesunden Fetten in den Lebensmitteln.
  • Schwarz-Weiß-Denken vermeiden: Lebensmittelauswahl sollte nicht binär (gut vs. schlecht) sein. Es ist okay, gelegentlich Leckereien zu genießen – Balance ist das A und O.

Mythos 1: Vegane und vegetarische Ernährung sind automatisch gesünder

Vegetarische und vegane Diäten bieten zahlreiche gesundheitliche Vorteile und sind sogar unter Sportlern inzwischen sehr beliebt, wie ExpressVPN berichtet. Allerdings ist auch eine vegane oder vegetarische Ernährungsweise nicht automatisch gesund.

Ein Übermaß an verarbeiteten pflanzlichen Produkten, wie vegane Junkfoods, kann zu einer unausgewogenen Ernährung führen. Eine ausgewogene vegane oder vegetarische Ernährung erfordert sorgfältige Planung, um sicherzustellen, dass sie alle nötigen Nährstoffe wie Proteine, Eisen, Kalzium und Vitamin B12 enthält.

Fakt ist: Eine vegane oder vegetarische Ernährung kann sehr gesund sein, erfordert aber sorgfältige Planung, um sicherzustellen, dass alle notwendigen Nährstoffe in ausreichenden Mengen aufgenommen werden.

Mythos 2: Kohlenhydrate sind schlecht

Kohlenhydrate haben in den letzten Jahren einen schlechten Ruf bekommen, speziell durch die Popularität von Low-Carb-Diäten wie Ketogen oder Atkins. Zu glauben, dass alle Kohlenhydrate schlecht sind, vereinfacht das Thema jedoch zu sehr.

Hierbei ist es sinnvoll, zwischen einfachen und komplexen Kohlenhydraten zu unterscheiden. Einfache Kohlenhydrate wie weißer Zucker und verfeinerte Produkte (z.B. weißes Brot und Gebäck) führen oft zu schnellen Blutzuckerspitzen und anschließenden Abstürzen, was zu Heißhunger und einem erhöhten Risiko für Gewichtszunahme beitragen kann.

Komplexe Kohlenhydrate hingegen, wie Vollkornprodukte, Gemüse und Hülsenfrüchte, liefern nachhaltige Energie und enthalten zudem wertvolle Ballaststoffe, die für eine gesunde Verdauung unerlässlich sind.

Fakt ist: Kohlenhydrate sind eine wichtige Energiequelle, besonders für das Gehirn und die Muskeln. Der Fokus sollte darauf liegen, die richtigen Quellen zu wählen, und nicht sie komplett zu meiden.

Mythos 3: Bio-Lebensmittel sind immer gesünder

Mit steigender Beliebtheit von Bio-Produkten neigen viele dazu zu denken, dass diese automatisch gesünder sind. Während Bio-Lebensmittel oft mit weniger Pestiziden belastet sind und die Umwelt weniger belasten, ist ihr Nährstoffgehalt nicht immer höher als der konventioneller Lebensmittel.

Untersuchungen haben gezeigt, dass die Unterschiede minimal sein können. Zudem ist frisches Obst und Gemüse – unabhängig vom Anbau – stets besser als verarbeitete Optionen.

Fakt ist: Bio-Lebensmittel bieten Umweltvorteile und eine geringere Belastung durch Pestizide, doch in Sachen Nährstoffe sollten andere Faktoren wie Frische und Herkunft genauso berücksichtigt werden.

Mythos 4: Zucker und Honig sind das Gleiche

Zucker und Honig werden oft als gleichwertige Süßstoffe betrachtet, aber es gibt Unterschiede. Honig enthält neben Zucker auch eine kleine Menge an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien.

Trotzdem ist Honig immer noch eine Quelle für Zucker und kann den Blutzuckerspiegel genauso beeinflussen wie raffinierter Zucker. Übermäßiger Konsum von beidem kann zu gesundheitlichen Problemen führen.

Fakt ist: Honig bietet gewisse gesundheitliche Vorteile gegenüber raffiniertem Zucker, sollte aber ebenfalls sparsam verwendet werden.

Mythos 5: Glutenfrei ist gesünder für alle

Der glutenfreie Trend hat vielen Menschen fälschlicherweise vermittelt, dass Gluten grundsätzlich ungesund sei. Für Menschen mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeiten ist das Vermeiden von Gluten zwingend notwendig. Für alle anderen gibt es keine Beweise, dass eine glutenfreie Ernährung gesünder oder förderlicher fürs Gewichtsmanagement ist.

Zudem können glutenfreie Produkte oft mehr Kalorien und weniger Nährstoffe enthalten, da viele Zusatzstoffe erforderlich sind, um die Textur und den Geschmack von Brot und Backwaren zu reproduzieren.

Fakt ist: Eine glutenfreie Ernährung ist nicht automatisch gesünder und kann unnötig kompliziert und teurer sein, es sei denn, es besteht eine bestätigte Glutenunverträglichkeit.

Mythos 6: Fett macht fett

Der Mythos, dass Fett generell schlecht ist, hält sich hartnäckig, obwohl wissenschaftliche Erkenntnisse dagegen sprechen. Fette sind ein unverzichtbarer Bestandteil einer gesunden Ernährung.

Gesunde Fette, wie ungesättigte Fettsäuren aus Olivenöl, Avocados, Nüssen und Fisch, tragen zu einer guten Herzgesundheit bei und unterstützen die Aufnahme vieler Vitamine. Verarbeitete Transfette, die in Fast Food und vielen Fertigprodukten vorkommen, sollten hingegen vermieden werden.

Fakt ist: Gesunde Fette tragen entscheidend zu vielen Körperfunktionen bei und können sogar beim Gewichtsmanagement helfen, indem sie ein Sättigungsgefühl hervorrufen.

Mythos 7: Kaloriendefizit ist der einzige Weg zum Abnehmen

Ein Kaloriendefizit – also mehr Kalorien zu verbrennen, als man zu sich nimmt – ist tatsächlich eine Grundvoraussetzung für die Gewichtsabnahme. Doch nicht nur die Menge, sondern auch die Qualität der Kalorien ist entscheidend.

Wer sich lediglich auf das Zählen von Kalorien beschränkt, übersieht oft die notwendige Nährstoffversorgung. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Nährstoffen und gleichzeitig kalorienbewusst ist, führt zu nachhaltigerem Erfolg und insgesamt besserer Gesundheit.

Fakt ist: Ein Kaloriendefizit ist unbestritten notwendig für die Gewichtsabnahme, aber die Art der Kalorien und die Nährstoffdichte der Lebensmittel sind ebenso wichtig.

Mythos 8: Frische Lebensmittel sind immer besser als gefrorene

Viele denken, frische Lebensmittel seien immer gesünder als gefrorene. Dabei verlieren frische Produkte oft während des Transports und der Lagerung Nährstoffe. Gefrorenes Obst und Gemüse wird hingegen direkt nach der Ernte schockgefrostet, wodurch viele der wertvollen Nährstoffe erhalten bleiben. Darüber hinaus sind gefrorene Lebensmittel oft praktischer und länger haltbar.

Fakt ist: Gefrorene Lebensmittel können ebenso nährstoffreich sein wie frische, und sie bieten eine bequeme Möglichkeit, die Nährstoffaufnahme zu maximieren, besonders wenn frische Alternativen nicht verfügbar sind.

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