Stadt legt Vorentwurf zum Bebauungsplan „Museumsquartier“ vor Museumsquartier in Arbeit

Mönchengladbach · Die Gebäude für den Durchstich von der Hindenburgstraße zum Museum Abteiberg sind abgebrochen, die Neugestaltung des neuen öffentlichen Raumes befindet sich in der Vorbereitung. Parallel dazu hat die Stadt nun den Vorentwurf für den Bebauungsplan Nr. 818/N "Museumsquartier" vorgelegt.

So soll das Museumsquartier später aussehen.

Foto: Stadt MG

Mit dem neuen B-Plan sollen nicht nur die neue Grünfläche und die Wegeverbindung zum Museum planungsrechtlich festgeschrieben werden. Auch für die angrenzende Bebauung macht der Plan Vorgaben, damit aus dem Durchstich perspektivisch ein städtebaulich hochwertiges Quartier mit urbanem Nutzungsmix entstehen kann.

Der Geltungsbereich des Bebauungsplans umfasst den innerstädtischen Block zwischen Krichelstraße, Hindenburgstraße und der Propst-Kauff-Stiege. Die Immobilie am Kirchplatz Nr. 5, die heute noch vom Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF) genutzt wird, weist der Plan als Grünfläche aus. Die städtische Entwicklungsgesellschaft EWMG konnte das Gebäude vor kurzem erwerben. Es soll nach derzeitigem Stand ebenfalls abgebrochen werden, sobald der SKF eine neue Unterkunft gefunden hat.

Claudia Schwan-Schmitz, Technische Beigeordnete: "Mit dem neuen Bebauungsplan schaffen wir nun die Grundlagen für die Umsetzung einer Vision, die gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern, Politik und Verwaltung entwickelt wurde: Eine attraktive Verbindung zwischen Museum Abteiberg und Innenstadt. Die neue Freifläche im Bereich des Durchstichs bietet uns viele Gestaltungsmöglichkeiten, sodass neben der barrierefreien Zugänglichkeit auch gleichzeitig eine grüne Oase entsteht, die genügend Raum für Aufenthalt, Kunst und Ökologie bietet – Schritt für Schritt wird sich rund um die heutige Baulücke ein lebenswertes Quartier im Herzen der Stadt entwickeln."

Zentrales Element des Bebauungsplans ist der neugeschaffene Stadtraum mit seiner barrierefreien, illuminierten Wegeverbindung zur Museumsbrücke. Zu einem Ort der Kultur soll der Durchstich auch durch Kunst-Stelen entlang des Weges werden. Darüber hinaus sieht der Bebauungsplan die Möglichkeit vor, dass in der Fläche ein kleiner Pavillon entstehen kann.

Gebäudeblöcke neben dem Durchstich sind Teil der Planungen Das städtebauliche Konzept für das Quartier bildet die Grundlage für eine qualitativ hochwertige Weiterentwicklung der Innenstadt. Im Mittelpunkt steht die Neuordnung der bislang ungefassten Bereiche durch eine blockrandartige Bebauung, die künftig klare Raumkanten ausbildet und den Stadtraum gestalterisch stärkt. Anstelle der derzeit offen einsehbaren Rückseiten entstehen adressbildende Häuserfronten mit einer kleinteiligen Gebäudestruktur, die sich am Maßstab und am charakteristischen Erscheinungsbild der historischen Altstadt orientiert.

Entsprechend der innerstädtischen Lage strebt die Stadt eine durchmischte Nutzung an und definiert deshalb die Gebäudeblöcke zu beiden Seiten der Grünfläche planungsrechtlich als "Urbane Gebiete". Die Erdgeschosse sind für publikumsbezogene Nutzungen vorgesehen; grundsätzlich ist hier auch Einzelhandel zulässig. In den Eckgebäuden zum neuen Platz stehen jedoch insbesondere gastronomische Angebote im Fokus. Die Obergeschosse sollen vor allem Wohnungen und Büros aufnehmen. Damit folgt der Bebauungsplan der städtischen Strategie für die Hindenburgstraße, die eine Konzentration des Einzelhandels im mittleren Teil der Einkaufsmeile vorsieht. Lebensmittelgeschäfte zur Nahversorgung der Anwohnenden sind im künftigen Museumsquartier dennoch möglich.

Viele Festlegungen des B-Plans betreffen auch die Stadtökologie. Das betrifft zuvorderst die Definition einer neuen Grünfläche in einem bislang bebauten Bereich. Durch den neuen Plan werden aber nicht nur neue Bäume in dem kleinen Park festgesetzt; auch der Erhalt der Bestandsbäume entlang der Hindenburgstraße wird planungsrechtlich gesichert. Zudem soll der Innenbereich des südlichen Baublocks – mit Ausnahme eines kleinen Hofs – eingeschossig bebaut und die Dächer intensiv begrünt werden.

Das sind die nächsten Schritte im B-Plan-Verfahren Den Vorentwurf zum Bebauungsplan Nr. 818/N hat der Ausschuss für Planung, Bauen und Stadtentwicklung in seiner Sitzung am 2. Dezember zur Kenntnis genommen. Im nächsten Schritt bereitet die Verwaltung nun die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung vor, die im Januar startet. Die Anregungen aus diesem Verfahren fließen in den späteren Entwurf ein, der ebenfalls öffentlich ausgelegt wird. Erst danach kann der Bebauungsplan finalisiert und vom Stadtrat beschlossen werden.

Die bauliche Entwicklung im zukünftigen Museumsquartier soll abschnittsweise und in enger Anlehnung an die vorhandene Bebauung erfolgen. Ein erster Bauabschnitt könnte dabei die Blockrandbebauung zum neuen Park sein. Während einige Festsetzungen – wie die neue Grünfläche – bereits parallel dazu umgesetzt werden, können andere Maßnahmen, insbesondere die weitgehende Blockrandbebauung, voraussichtlich noch mehrere Jahre in Anspruch nehmen.

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