Dass bei der EWMG kein Stillstand ist, bekommen die Anwohner des Baugebietes Maria-Hilf-Terrassen derzeit schmerzhaft zu spüren. Der Abriss eines alten Bunkers auf dem Gelände ist mit großem Lärm verbunden. „Wir wissen, dass das für die Menschen eine Zumutung ist, aber es geht nicht anders“, sagt der Vorsitzende der EWMG-Geschäftsführung Dr. Ulrich Schückhaus. Eine lärmfreie Mittagspause wird den Anwohnern derzeit immerhin gegönnt. Die führe aber gleichzeitig dazu, dass das Ganze noch teurer werde und noch länger dauere, so Schückhaus.
Das Bauvorhaben Maria-Hilf-Terrassen ist eins der Großprojekte, die eigentlich schon weiter sein sollten, aber durch die konjunkturelle Lage ausgebremst wurden oder komplett zum Erliegen gekommen sind, wie etwa das Innenstadtprojekt 19 Häuser vor dem Hauptbahnhof, die Seestadt oder das ehemals geplante neue Rheydter Rathaus. „Es stockt bei den großen Entwicklern, wie etwa Catella oder auf dem Bereich Los 2 des früheren REME-Geländes“, so Schückhaus. Juristische Stolpersteine und vor allem derzeit extrem hohe Baukosten seien zumeist die Gründe.
Eigene Projekte, wie etwa das neue Empfangsgebäude des Rheydter Hauptbahnhofs könne die Stadt dagegen nicht einfach wegen zu hoher Kosten pausieren lassen. „Die Menschen müssen wieder normal zum Bahnsteig kommen“, sagt Schückhaus. Außerdem sei der „Bahnhof das Entrée zur Stadt“, ergänzt EWMG-Geschäftsführerin Claudia Schwan-Schmitz.
Neben den Großprojekten gibt es eine ganze Reihe kleinerer strategischer Ankäufe. Die Häuser 400 - 422 an der Dahlener Straße, marode und inzwischen leergezogen, sollen abgerissen werden. Hier sind Mehrfamilienhäuser mit 70 Wohneinheiten geplant. Auch für das sechgeschossige Büro- und Geschäftshaus und fünfstöckige Parkhaus am Europaplatz 9 - 11 hat die Stadt das Eigentumsrecht zurück. Neuer Wohnraum entsteht zudem an der Waldhausener Straße 132 - 150, an der Karmannsstraße 82 und mit dem Petit Jardin (kleiner Garten) auf dem Gelände der ehemaligen Schule an der Regentenstraße. „Die EWMG nutzt die schwierigen Zeiten, um sich ihrer sozialen Verantwortung zu stellen“, so EWMG-Vorstandsvorsitzender Jannan Safi. Um endlich den geplanten Durchgang zum Abteibergmuseum in die Tat umzusetzen, ist der Abriss der Häuser Hindenburgstraße 10 - 22 für den Herbst geplant, außerdem soll der Johann-Peter-Boelling-Platz samt Parkhaus erneuert werden.
Die EWMG hat zudem in zwei Kitas an der Holter Heide (Rappelkiste) und Carl-Diem-Straße (MUMM) investiert. Zusammen sind 140 Kita-Plätze entstanden.