Zunächst befand sich hier jahrzehntelang eine Großgarage, in der die Karossen der betuchten Krefelder über Nacht abgestellt, vom jeweiligen Chauffeur auf Hochglanz poliert und am nächsten Morgen chromglänzend und „vorgewärmt“ wieder abgeholt wurden. Später, als in den 50er und 60er Jahren der Besitz eines Autos für deutlich mehr Menschen erschwinglich wurde, steuerte man gerne den Betrieb „A. Schuchard“ an, um den fahrbaren Untersatz durch die Waschstraße zu schicken – damals noch eine echte Neuerung und eine Attraktion in der Stadt – und natürlich, um den Tank mit dem damals noch üblichen verbleiten Benzin zu füllen.
„Man könnte also sagen: In diesen Räumen ging es in gewisser Weise immer schon um das Thema Energie, nur in ganz anderer Hinsicht“, sagt Lutz Kottsieper, der seit rund zehn Jahren mit einer Badausstellung und seit kurzem mit dem neuen Energiezentrum „Kraftwerk 2.0“ an der Moerser Straße ansässig ist. Für den Inhaber der Unternehmensgruppe Lutz Kottsieper GmbH ist der Standort ideal, um die technologische Seite der nachhaltigen, erneuerbaren Energieversorgung für seine Kundschaft erfahrbar und anschaulich darzustellen: „Wir bieten hier sozusagen die Energiewende zum Anfassen, denn die rein theoretische Information über Wärmepumpe & Co. stellt sich für die meisten Menschen verständlicherweise als viel zu abstrakt dar.“
Wie laut ist die Außenanlage einer Wärmepumpe in Funktion? Und wie groß ist so ein Gerät überhaupt? Passt es – auch optisch – in den Vorgarten? Gibt es Gestaltungsmöglichkeiten und Lackierungen? Solche und viele weitere Fragen beantworten sich in der neuen Ausstellung quasi „von selbst“, denn die Geräte sind hier nicht zur Dekoration ausgestellt. Berühren und ausprobieren ist ausdrücklich erlaubt, und da sich die Anlagen in Funktion befinden, können sich Interessierte hier auch einen akustischen Eindruck verschaffen, an der Steuerungseinheit verschiedene Optionen einstellen und sich die KI-gesteuerte Schnittstelle erklären lassen, die verschiedene Anlagentypen vernetzt.
„Wir sind inzwischen ausschließlich in der Zukunft unterwegs“, sagt Lutz Kottsieper: „Noch vor wenigen Jahren war die Gasheizung in Kombination mit Solarthermie der umweltfreundlichste Standard, das hat sich komplett zugunsten der Wärmepumpe gedreht.“ Die langjährige Erfahrung des Kottsieper-Teams kommt hier allen Kundinnen und Kunden zugute, denn nach vielen Jahren in der „klassischen“ Heizungsinstallation, vorwiegend mit Gasheizungen, hat man sich schon vor längerer Zeit auf die erneuerbaren Energien wie Pelletheizung und Wärmepumpe spezialisiert. Das durch Schulungen und Zertifikate erworbene Fachwissen wird nun kontinuierlich erweitert, um gemeinsam mit Partnerfirmen unter dem Dach des Energiezentrums „Kraftwerk 2.0“ die bestmöglichen Lösungen anzubieten. Lutz Kottsieper: „Hier haben wir uns im Grunde neu erfunden. Das Ziel war, die Vernetzung einer Wärmepumpe mit einer Photovoltaik-Anlage im Alt- und Neubau aus einer Hand anzubieten und den Kunden parallel dazu in Sachen Förderanträge und Zuschüsse zur Seite zu stehen. Gemeinsam mit unseren Partnerfirmen haben wir das erreicht.“
Von der nachhaltigen und klimafreundlichen Technik der Wärmepumpe können alle Immobilienbesitzer profitieren, denn auch in Alt- und Bestandsbauten ist die Installation fast in jedem Fall problemlos möglich. Dank modernster KI-gesteuerter Technik kann die höchstmögliche Autarkie erreicht werden. Von der Erstberatung, dem Aufmaß-Service, der Heizlastberechnung und der Auslegung der Wärmepumpe über den Fördermittelservice bis zum Einbau und der Wartung der Wärmepumpe und / oder der Photovoltaik-Anlage übernimmt oder vermittelt „Kraftwerk 2.0“ jeden einzelnen Arbeitsschritt.
Die räumliche Nähe zur Kundschaft – derzeit sind die Krefelder Teams in einem Umkreis von etwa 35 km im Einsatz – sorgt außerdem dafür, dass grundsätzlich keine weite Anreise erforderlich ist und im Fall einer Störung schnell geholfen werden kann. Welche Vorteile diese Spezialisierung bietet, erläutert Michael Begus: „Zunächst erfolgt eine umfassende Bestandsaufnahme vor Ort, auf deren Grundlage wir ein Wärmekonzept erstellen, das exakt auf das Gebäude und die Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten ist.“ Diese sogenannte Heizlastberechnung sei enorm wichtig, um später einen optimalen Wirkungsgrad und einen langlebigen Betrieb der Anlage garantieren zu können. Sobald das Angebot erstellt wurde, erhält der Kunde eine Einladung zur Beratung, bei der offene Fragen geklärt werden und das Thema Fördermittel ausführlich erläutert wird, denn diese können je nach Situation mehr als 20.000 Euro betragen. Auf Wunsch übernimmt „Kraftwerk 2.0“ die gesamte Antragstellung, so dass der Kunde bei der Beauftragung seinen Bewilligungsbescheid für die Förderung schon in der Hand hat. Der Einbau einer Wärmepumpe dauert in der Regel vier bis fünf Tage und kann übrigens sogar im tiefsten Winter erfolgen: „In der Baustellenphase halten wir bei Bedarf mit mobilen Geräten den Heizbetrieb und die Warmwasserversorgung im Haus aufrecht.“
Die Vernetzung der Anlagen erfordert Expertise für die neueste, durch künstliche Intelligenz (KI) gesteuerte Technik. Hier kommt Axel John ins Spiel. Als selbstständiger Berater ist er für den Vertrieb von Photovoltaik-Anlagen am gesamten Niederrhein zuständig und stellt für das Krefelder Energiezentrum die Kontakte zu den erfahrenen Expertenteams her: „Wir übernehmen gemeinsam mit der SOLAR THE WORLD Energy GmbH sowohl die Installation der Photovoltaik-Anlagen als auch die Vernetzung mit der Wärmepumpe.“
Die Ausstellung im neuen Energiezentrum „Kraftwerk 2.0“ in der historischen „Tanke“ wird in den kommenden Monaten kontinuierlich erweitert: „Die Räumlichkeiten sind ideal, um zu demonstrieren, wie die verschiedenen Anlagen der Haustechnik funktionieren – sozusagen live und in Farbe.“ Neben der Wärmepumpe und verschiedenen Bauteilen einer Photovoltaik- und Solarthermie-Anlage soll dort unter anderem eine Pellet-Heizung, eine Brauchwasserpumpe, eine zentrale Staubsaugeranlage, Weichwasser- und Filteranlagen gezeigt werden – alles in Funktion. Dazu kommt eine kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung („Sie machen kein Fenster auf und haben dennoch immer frische Luft“). Auch die automobile Zukunft ist ein Thema im Energiezentrum. Schon jetzt können die Kunden eine „Wallbox“, also eine private Ladestation für Elektroautos, in Augenschein nehmen: Passenderweise hat sie in der alten „Tanke“ genau dort ihren Platz gefunden, wo früher das Benzin aus den Zapfhähnen floss – an einer der Säulen des ehemaligen Tankstellendachs.
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