Reisebericht Madeira Zwischen Feenwald, Lavapools, Blumenmeer und Poncha

Nicht nur zerklüftete Lava-Landschaften und bizarre Küsten hat die portugiesische Insel Madeira zu bieten, vielmehr wird „die grüne Perle im Atlantik“ ihrem Namen gerecht. Das leuchtende Grün und die bunten exotischen Blumen sind ein Meisterwerk der Natur.

Das charmante Porto da Cruz bietet nicht nur türkisfarbenes Meer, sondern ist auch Surf-Spot an der Nordküste. Hier kann man auch eine Zuckerrohrfabrik besuchen.

Foto: Claudia Ohmer

Es lohnt sich viele Winkel dieses subtropischen Naturparadieses, das auch als „europäisches Hawaii“ bezeichnet wird, zu erforschen. Natur und Landschaft sind nicht nur umwerfend, sondern Madeira lockt auch mit mildem Klima, Kultur und Herzlichkeit. Von üppigen Gärten über Urwald und Vulkangipfel bis hin zu wilder Brandung – auf der nur 741 Quadratkilometer kleinen Insel vereinen sich die Gegensätze.

Die Insel ist ein Paradies für Wanderfreunde. Die Wanderwege entlang der alten Bewässerungskanäle, den sogenannten Levadas, schlängeln sich teils durch die uralten Lorbeerwälder (laurisilva). Absolutes Highlight, aber auch anspruchsvoll ist der Weg vom Pico Arieiro zum Pico Ruivo, dem höchsten Gipfel Madeiras (1862 Meter).

Entlang der alten Bewässerungsläufe (Levadas) gibt es viele Wanderwege. Das Netz der Levadas umfasst rund 2.000 Kilometer.

Foto: Claudia Ohmer

Die weltoffene Hauptstadt Funchal an der Südküste pulsiert vor Lebendigkeit, viele Museen, die Zone Velha (historische Altstadt) mit Bars und Lokalen, kleinen Geschäften und „bunten“ Türen laden zum Verweilen Entdecken ein. Ein kleines Abenteuer ist die Fahrt mit der Seilbahn über die Dächer zum Stadtviertel Monte mit seinen Quintas (Herrenhäusern). Von hier aus erreicht man die berühmten Gärten: Jardim Botanico und Jardim Tropical Monte Palace. Oder es geht rasant wieder hinunter, entscheidet man sich für ein traditionelles Transportmittel, den Korbschlitten, der von zwei Carreiros gesteuert wird.

Mercado dos Lavradores: Große Augen macht man nicht nur bei dem bunten Angebot an exotischen Früchten, sondern auch bei den gepfefferten Preisen in der Markthalle.

Foto: Claudia Ohmer

Die Hauptstadt Funchal liegt in einer sonnenverwöhnten Bucht („Fenchel-Bucht“), die von grünen Bergen und blühenden Gärten umarmt wird.

Foto: Claudia Ohmer


Ein Muss in Funchal ist der Besuch des Mercado dos Lavradores. Einen Blick sollte man in die Fischhalle werfen, wo auch der Degenfisch angeboten wird, der später mit Maracujasauce und Banane als Spezialität Madeiras auf dem Tisch landet. Apropos Maracuja, zu der gesellen sich an den Obst-Ständen Passionsfrüchte, Guaven, Cherimoya, Ananas-Bananen, Anona, Mangos und vieles mehr: Ein beeindruckendes buntes Bild.
Zu Madeira gehört der Genuss. Die süßen Likör-Weine sind bekannt und können in Weinkellern getestet werden. Aber auch andere typische Produkte können probiert werden: Bolo do Caco (Knoblauch-Süßkartoffelbrot), Bolo de mel (Honigkuchen), der erwähnte Tiefseefisch Espada con Banana, Nikita (überraschen lassen!) und natürlich das Nationalgetränk Poncha (mit Rum, Honig und Saft). In der Bar „Rei da Poncha“ und in „Lido’s Tavern“ kann man köstliche Varianten genießen.


Entlang der modernen Hotelzone im Westen der Stadt schlängelt sich die Promenade „Lido“, an der einige Badekomplexe liegen. Der Strand „Praia Formosa“ schließt sich an und reicht bis zum kleinen Fischerort Câmara de Lobos. Ganz in der Nähe ist ein Aussichtspunkt der besonderen Art: Von der höchsten Steilklippe Europas, dem Cabo Girão, schaut man 580 Meter durch einen gläsernen Skywalk in die Tiefe.
Noch beeindruckender sind aber die Klippen des Naturparks ganz im Osten der Insel, von denen man einen einzigartigen Panoramablick genießt.

Die Ponta de São Lourenço bietet eine imposante Kulisse. Schließlich macht man ja Urlaub auf den Spitzen eines gigantischen Vulkangebirges.

Foto: Claudia Ohmer


Von Funchal aus erreicht man über die Hochebene Paul da Serra auf 1.500 Metern Höhe auch den „Feenwald“ (Fanal), jahrhundertealte moosbewachsene Lorbeerbäume, die oft im Nebel liegend mystisch wirken. Die Lorbeerwälder auf Madeira (rund 20 Prozent der Insel) gehören zum Unesco-Weltkulturerbe.

Madeira, das zu Makaronesien („gesegnete und glückliche Inseln“) gehört, fasziniert mit üppiger Flora und Fauna und präsentiert viele Postkartenmotive.

Foto: Claudia Ohmer


Weiter im Norden liegt Porto Moniz, bekannt für seine Meeresschwimmbecken aus schwarzer Lava. Hier prallt der Atlantik kraftvoll auf die Küste, ein ohrenbetäubendes Natur-Schauspiel.
Im „Nonnental“ befindet sich eine der beeindruckendsten Landschaften der Insel. Vom Aussichtspunkt Eira do Serrado kann man aus schwindelerregender Höhe (500 Meter) auf den Ort Curral das Freiras blicken.

Informationen und Broschüren gibt es unter www.visitmadeira.com