Am Freitag geht es nun in der Yayla-Arena darum, sich einen Matchpuck zum Einzug ins Halbfinale zu sichern. Für den Gegner des KEV ist, so bestätigen es die Offiziellen, bereits das dritte Heimspiel am kommenden Sonntag ein Erfolg. „Für uns ist das gerade die Kür, wir haben jetzt schon mehr erreicht, als wir uns vor und vor allem nach dem Verlauf dieser Saison erhoffen konnten“, hieß es am Dienstagabend nach dem 4:2-Sieg der Oberpfälzer von Fans und Sponsoren.
Nach dem Aufstieg aus der Oberliga herrschte im Frühjahr 2024 eine enorme Euphorie in der Oberpfalz. Diese wurde dann jäh gestoppt. Im November musste der größte Sponsor der Blue Devils, die Ziegler-Group, Insolvenz anmelden. „Wir mussten um die Existenz bangen“, berichtet BDW-Geschäftsführer Franz Vodermeier im Gespräch mit dem Extra-Tipp und ergänzt: „Wir haben alles gegeben, gekämpft und am Ende gewonnen.“ Der Kontakt zum neuen Eigentümer, der nordamerikanischen Birch-Group, kam übrigens - und dies passt irgendwie genau zu Weiden - durch einen Spieler zustande. „Unser Stürmer Vlad Filin war in Frankfurt der WG-Kumpel vom Sohn unseres neuen Investors“, so Vodermeier.
Nicht nur diese kuriose Begebenheit macht die Blue Devils zu einem DEL 2-Standort, wie man ihn kaum noch findet. So treffen sich seit 20 Jahren die ehrenamtlichen Helfer, das so genannte „Off-Ice-Team“ aus dem Fanshop, der Geschäftstelle etc., immer 45 Minuten vor Spielbeginn, um gemeinsam einen Schnaps zu trinken. Der Trinkspruch ist stets derselbe: „Auf einen Sieg und ohne Verletzte.“ Herrlich-sympathisch.
Für die Weidener sind die Pinguine der große Favorit, von dem sie sich vor allem abseits des Eises einiges abschauen wollen. „Von solchen Strukturen wie bei Euch in Krefeld können wir natürlich nur träumen“, sagt auch Sandra Häberl, die den Fanshop der Blue Devils leitet und auf einen Austausch mit der Krefelder Marketingabteilung am Rande von Spiel 5 hofft. „Wir können da sicher einiges lernen.“ Begeistert zeigt sie sich von den Fans der Pinguine. „Alle sind nett und gut gelaunt. Und viele haben sich bei uns im Fanshop mit einem Play-off-Puck eingedeckt.“
Bei aller sportlichen Freundschaft im Umfeld dürfte die Rivalität auf dem Eis am Freitag greifbar sein. Schließlich wollen sich beide Teams den ersten Matchpuck in der Serie sichern. Die Yayla-Arena ist nahezu ausverkauft. Da möchte man als Krefelder doch wünschen: „Auf einen Sieg und ohne Verletzte“...