Spiel 3 am Sonntag (17 Uhr) in der Yayla-Arena „Jetzt sind wir in der Serie drin“

Krefeld/Weiden · Als um 22.30 Uhr die Schlusssirene in der Hans Schröpf-Arena zu Weiden erklang, war die Erleichterung im Lager der Krefeld Pinguine nicht nur sicht-, sondern auch hörbar. Siegtorschütze Jon Matsumoto, Kapitän Alexander Weiß (er erzielte das zwischenzeitliche 2:1) oder Torhüter Felix Bick (der einmal mehr sein Team mit zahlreichen Paraden im Spiel hielt) ließen ihre Freude über den Serienausgleich lautstark heraus.

Foto: Zellen

Nach dem enttäuschenden Auftakt in dieses Viertelfinale am Mittwoch gegen die Liga-Überraschung aus der Oberpfalz kämpften sich die Schwarz-Gelben im zweiten Aufeinandertreffen nach zwei Gegentreffern im Auftaktdrittel bravourös zurück. Körperliche Härte gepaart mit spielerischer Klasse brachten den KEV zurück in die Erfolgsspur. Der 3:2-Siegtreffer 27 Sekunden vor dem Ende war das dritte Powerplaytor der Pinguine an diesem Abend. Die rund 100 mitgereisten Fans aus der Seidenstadt, die ihr Team über die gesamten 60 Minuten enthusiastisch anfeuerten, flippten förmlich aus, genossen den Moment des Sieges in vollen Zügen - verständlich angesichts der Reisestrapazen, die sie auf sich genommen hatten.

Cheftrainer Thomas Popiesch war die Anspannung auf einige Minuten nach der Partie noch deutlich anzusehen. Im Gespräch mit dem Extra-Tipp, der die Pinguine während der Play-offs exklusiv begleitet, sagte er: „Wir sind jetzt drin in der Serie. Die Mannschaft hat heute dagegengehalten. Eines ist aber auch klar: Es wird nicht weniger anstrengend in den nächsten Matches.“

Auch Kapitän Alexander Weiß war erleichtert: „Wir sind schwer ins Spiel gekommen. Die Verunsicherung aus dem ersten Spiel war uns im ersten Drittel noch anzumerken. Am Ende waren wir aber besser und haben verdient den Ausgleich in der Serie geschafft. Das war gut fürs Selbstvertrauen. Jetzt startet alles wieder bei Null. Die Stimmung im Team ist gut.“

So zügig wie möglich verabschiedete sich der KEV-Tross am späten Abend aus Weiden und machte sich auf die knapp 600 Kilometer lange Heimfahrt. Die Ankunft an der Westparkstraße war dann auch erst am frühen Morgen gegen 6 Uhr. Bereits am Mittag folgte dann ein kurzes Eistraining zur Vorbereitung auf das dritte Duell am Sonntag. „Ein wenig anschwitzen und das Laktat aus den Beinen bekommen“, berichtete Weiß. Die Yayla-Arena ist bis auf wenige Restkarten im Business Bereich sowie im Gästeblock (der geteilt und auch für Krefelder Fans wählbar ist) ausverkauft. Gänsehaut-Stimmung dürfte sicher sein.

Apropos Stimmung: Die Weidener Fans und Offiziellen präsentierten sich am Freitag als exzellente Gastgeber. Einige Anhänger der „Blue Devils“ trugen über ihrem Trikot sogar einen schwarz-gelben Schal. Zahlreiche gemischte Grüppchen aus den beiden Fanlagern waren im ausgelassenen Austausch zu beobachten. Eben so muss es im Eishockey sein. Devils-Geschäftsführer Franz Vodermeier kam nach dem Schlusspfiff zur kleinen Krefelder Delegation in den VIP-Bereich und gratulierte zum Sieg. „Am Mittwoch konnte ich nicht dabei sein in Krefeld, es war einfach noch zu viel zu erledigen. Ich freue mich jetzt sehr auf das dritte Spiel am Sonntag und die tolle Atmosphäre bei euch“, sagte er im Gespräch mit dem Extra-Tipp.

Am Rande der Bande: Norbert Metzen, der vor rund zwei Jahrzehnten der Trikotausrüster der Pinguine war und Sekunden vor dem Ende des letzten Finalspiels in Köln (am 21. April 2003) bereits das Meistertrikot an der Bande der Krefelder präsentierte, war nach Weiden gekommen, um seine „alte Liebe“ wieder einmal live spielen zu sehen. „Das alles ist zwar ewig her, aber ich stehe immer noch im Austausch mit unserem Meistertorschützen Steffen Ziesche“, sagte er gegenüber unserer Redaktion und ergänzte: „Es ist schön, dass ich vorbeikommen durfte und mal wieder alte Bekannte treffen konnte. Das war ein toller Sieg.“