Auf dem Weg zum Play.off-Spiel nach Weiden Gestrandelt im Nirgendwo - danke, Deutsche Bahn

Irgendwo in der Oberpfalz · Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen... Dies trifft, so meine Wahrnehmung, vor allen Dingen auf Unternehmen zu, die im Zusammenhang mit der Deutschen Bahn stehen. Und da Schadenfreude bekanntlich die schönste Freude ist, teilen wir die Ereignisse während der Anreise zum zweiten Play-off-Viertelfinalspiel unserer Pinguine in Weiden, doch gerne einmal mit unseren Lesern und den Fans der Schwarz-Gelben.

Foto: Zellen

Die Abfahrt in Krefeld war pünktlich, auch der Anschluss in Duisburg gen Frankfurt Flughafen passte. Dort folgte dann der erste kleine Dämpfer - rund 25 Minuten Verspätung. Okay, kann passieren, Hauptsache der ICE rollt überhaupt an, dachten wir uns. Dies tat er auch, die Verzögerung wurde jedoch immer größer. So wurde uns auf der Weiterfahrt nach Nürnberg schnell klar, dass wir den Anschluss nach Weiden verpassen würden. So kam es dann auch. Die dreiviertelstündige Kaffeepause in Franken schadete nicht. Im Gegenteil. Solange wir vor dem Mannschaftsbus am Teamhotel ankommen, passt doch alles. Der RE 41 startete. Nach einer Viertelstunde dann der Stopp in Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg. „Hier teilt sich der Zug“, schallte es unerwartet durch das Abteil. Ähm, und nun? Wohin müssen wir? Oder können wir sitzenbleiben? Ein Amerikaner suchte bei uns Orientierung. Vergeblich. Er blieb sitzen. Im Nachgang die richtige Entscheidung für ihn. Wir stiegen aus, suchten nach Rat. „Ihr müsst nach vorne umsteigen“, sagte eine freundliche Dame. Just in diesem Moment rollte der RE, der bis hierhin offenbar als RE 40 unterwegs war, aber auch schon los. „Das weiß man doch. Ist immer so“, warf ein rüstiger Rentner ein, der unsere „Hallo, wir wollen da noch mit“-Rufe vernahm. Mag sein, wenn man aus der Gegend kommt, entgegneten wir.

Binnen von Sekundenbruchteilen standen wir auf einem verwaisten Gleis, vor einer Bahnhofsruine. Weit und breit war niemand zu sehen. Der Getränkeautomat war außer Betrieb. Der nahegelegene Bäcker hatte geschlossen. Ich musste in diesem Moment an Hape Kerkelings Kunstfigur Evje van Dompen denken, die so gern über eine „wirklich beschissenen Situation“ philosophierte.

Ach, übrigens: Inzwischen sitzen wir im RE 41, der eine Stunde später eintrudelte. Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg haben wir nun auch kennengelernt. Weiden ist in Sicht. Nun hoffen wir, die den Pinguinen den ersten Sieg im Viertelfinale gönnen, dass dies das letzte Missgeschick auf dieser Reise war.