Matt Marcinew gelang der Ausgleich 28 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit, Davis Vandane ließ die mitgereisten Pinguine-Fans in der Verlängerung über den Extra-Punkt jubeln.
Eine Achterbahn der Gefühle präsentierten die Krefeld Pinguine und die Blue Devils Weiden ab der ersten Minute. Bereits nach fünf Minuten lagen die Gäste mit 0:2 zurück. Elias Pul (3. Minute) und Luca Gläser (5.) überrumpelten mit ihren Treffern den KEV. Erst ab dem zweiten Drittel fanden die Pinguine in die Spur. Durch zwei Treffer des Geburtstagskindes Jon Matsumoto in der 26. und 27. Minute brachte der Deutsch-Kanadier die Seidenstädter zurück ins Spiel. Doch nur eine Minute später erwischte Daniel Bruch für die Blue Devils Felix Bick und die KEV-Verteidigung erneut kalt und stellte die Führung für die Hausherren wieder her.
Weiden setzte bis zur zweiten Drittelpause weiter nach. Tomas Rubes traf im Powerplay in der 36. Spielminute, und Lukas Vantuch baute 13 Sekunden vor dem Ende des Mittelabschnitts die Führung weiter aus. Die Pinguine standen vor einer großen Herausforderung. Für eine Weile im Schlussdrittel sah es so aus, als würden die Bayern die drei Punkte in Weiden behalten. Doch in einer dramatischen Schlussphase erkämpften sich die Seidenstädter den Ausgleich. Dabei machten die Schiedsrichter mehrfach vom Videobeweis Gebrauch. Max Newton leitete die Aufholjagd sieben Minuten vor Schluss ein. Sein Tor wurde von den Referees überprüft und als gültig gewertet. In der 56. Minute bediente Steven Raabe David Cerny mustergültig. Der Deutsch-Tscheche hatte beim OneTimer ein leeres Tor vor sich, da Weiden-Goalie Daniel Allavena durch den Verkehr vor dem Tor den Puck aus den Augen verlor.
Dramatisch wurde es dann in den Schlussminuten. Zuerst rettete EVW-Verteidiger Maximilian Kolb den Ausgleich mit dem Schlittschuh. Der Videobeweis zeigte, wie knapp die Pinguine dem fünften Tor kamen. Wenige Sekunden später der insgesamt dritte Videobeweis: Dieses Mal beförderte Matt Marcinew den Puck ins Tor – jedoch mit dem Schlittschuh, und somit auf nicht legalem Wege, entschied das Schiedsrichtergespann. Der KEV ließ sich jedoch nicht entmutigen, und im zweiten Versuch gelang es Marcinew und den Pinguinen doch noch, das Spiel auszugleichen und sich in die Verlängerung zu retten.
In der Verlängerung war es Verteidiger Davis Vandane, der über den linken Flügel zum Tor zog und – wie bei seinem Overtime-Treffer gegen die Dresdner Eislöwen Ende September – erneut die Entscheidung herbeiführte.
Thomas Popiesch: „So wie das Spiel gelaufen ist, sind wir natürlich mit zwei Punkten zufrieden. Grundsätzlich war Weiden über weite Strecken sehr stark und hat vieles richtig gemacht. Wir waren in den ersten 20 Minuten nicht gradlinig genug. Zum zweiten Drittel hin ist uns ein besserer Start gelungen, und wir konnten den Ausgleich erzielen. Danach haben wir es den Blue Devils aber wieder zu einfach gemacht, durch individuelle Fehler, die sie konsequent ausgenutzt haben. Hinten raus muss ich dann natürlich den Charakter und den Einsatz meiner Mannschaft loben. Wenn man sieben Minuten vor Schluss mit drei Toren hinten liegt, muss einem einiges in die Karten spielen. Aber wir sind ruhig geblieben und haben im entscheidenden Moment zugeschlagen. Wir sind sehr froh, die zwei Punkte heute mitnehmen zu dürfen.“
Zahlen zum Spiel EVW – KEV 5:6 n.V. (2:0, 3:2, 0:3/0:1)
Tore: 1:0 (02:50) Pul (Vogt, Serikow), 2:0 (04:48)(PP) Gläser (ohne Assist), 2:1 (25:02)(PP) Matsumoto (Vandane), 2:2 (26:15) Matsumoto (Schütz, Weiß), 3:2 (27:13) Bruch (Ward, Filin), 4:2 (35:55)(PP) Rubes (Samanski, Muck), 5:2 (39:47) Vantuch (Vogt, Müller), 5:3 (53:15) Newton (Cerny, Konze), 5:4 (55:58) Cerny (Raabe), 5:5 (59:32)(PP2) Marcinew (Matsumoto), 5:6 (63:15) Vandane (Marcinew, Newton)
Schüsse: 27:39
Strafminuten: 12:12
Zuschauer: 173