„Ein ruhiger Pol in derzeit bedrückenden Zeiten, so scheint mir, ist der Meerbuscher Kulturkreis mit seinen Reisen, seinen Besichtigungen, seinen Vorträgen und Theaterbesuchen“ – so eröffnete Lothar Beseler, der 1. Vorsitzende des Meerbuscher Kulturkreises, seine Rede.
Auch im zurückliegenden Jahr wurden wieder zahlreiche Projekte und Ausstellungen sowie Reisen erfolgreich umgesetzt. Vieles aus dem Kulturprogramm ist bei den Mitgliedern so nachgefragt, dass manche der Führungen und Veranstaltungen sowie Reisen mehrfach angeboten wurden. Dieser Erfolg ist allen Aktiven im Vorstand und Beirat zu verdanken. Christa Ahrens-Wilke und Doris Beseler organisieren die Kulturwanderreisen, Jos Coenen bringt den Meerbuschern seine Heimat, die Niederlande, auf Reisen näher und Steffi Valentin hat derzeit Paris-Reisen sowie viele andere Ausflugsziele im Visier. Sigrid Müller-Emsters bietet gemeinsame Besuche im Düsseldorfer Schauspielhaus und im Robert-Schumann-Saal an. Martin Wilke hat sich auf Wandertouren und Lesungen spezialisiert. Felix Drewes, Ursula Waaser und Dr. Thomas Wolff runden die Aktivitäten mit weiteren kulturellen Angeboten in Düsseldorf und der Umgebung ab.
In seinem Rückblick auf das vergangene Jahr berichtete Lothar Beseler von der notwendigen Überarbeitung der Homepage. Seit Anfang Juni ist die neue Website freigeschaltet. Besonders dankte er dafür Monika Zehmisch, die mit viel Herzblut und Zeit daran gearbeitet hat, und Gisela Saßmannshausen, die tatkräftig unterstützt hat. Ein Problem dabei waren die bisherige Denkmalgalerie und die Galerie der Grabmale in Meerbusch, die aufgrund der riesigen Datenmengen nicht in die neue Homepage übernommen werden konnten. Beide Datenbanken werden vom Verein an die Stadt Meerbusch übergeben, die für den Denkmalschutz verantwortlich ist.
Ein Thema, das den Verein seit vielen Jahren beschäftigt, ist der Kunstpfad Latumer See. Im Frühjahr dieses Jahres wurde als Leihgabe der Brüll-Houfer-Stiftung eine Großplastik des verstorbenen Meerbuscher Künstlers Will Brüll am Latumer See aufgestellt. Es ist geplant, vor dem Kunstobjekt auf einem Hinweisschild einen QR-Code anzubringen, über den der Besucher einiges über den Künstler Brüll und das Kunstwerk erfahren kann. Der Heimatkreis Lank und der Meerbuscher Kulturkreis planen langfristig weitere Kunstwerke am Latumer See, dabei soll der See allerdings nicht mit Kunst „zugepflastert“ werden.
Es gab auch Neues zur Brüll-Mühle zu erfahren: Ein Investor sei bereit, die Mühle nicht nur zu restaurieren, sondern auch für eine längere Zeit für die Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Dafür soll das marode Müllerhaus abgerissen werden, ein Neubau entstehen und ein Zahnarzt seine Praxis eröffnen. Die Werkstatt von Will Brüll soll erhalten bleiben. Es wird nun überlegt, wie ein Großteil der über 5 000 Werke von Brüll zugunsten der Brüll-Houfer-Stiftung verkauft werden kann. Dann soll ein Brüll-Museum eröffnet werden, zu dessen Gunsten und Finanzierung Kunstwerke von Brüll verkauft werden können.
MKK-Mitglied Editha Hackspiel wird in diesem Jahr 100 Jahre alt. Anlässlich des runden Geburtstags hat der Verein eine Neuauflage des Buches „Leben in Meerbusch“ mit Radierungen der Künstlerin von Meerbuscher Motiven herausgegeben. Das Buch kann für 22 Euro über die drei Meerbuscher Buchhandlungen Gossens in Büderich, Mrs. Books in Lank und Frank Achten in Osterath erworben werden.
Bewegt zeigte sich Beseler von der Zeitzeugenbefragung, die im Rahmen der Gedenkveranstaltungen „80 Jahre NS-Befreiung“ in der Stadtbibliothek durchgeführt wurden. Er dankte den Mitgliedern Ingrid Kuntze, Hedwig von Bülow und Ernst-Jürgen Kratz, die als Zeitzeugen vom Krieg und den Tagen danach berichtet haben. Er sprach sich in diesem Zusammenhang als Vorsitzender dafür aus, dass sich der Meerbuscher Kulturkreis klar und uneingeschränkt gegen Antisemitismus wie gegen jede Art der Volksverhetzung einsetzt.
Auf der Tagesordnung stand – wie alle drei Jahre – die Wahl des Vorstands des Vereins. Das Ergebnis war klar: Die Vorstandsvorsitzenden und Vorstandsmitglieder wurden einstimmig wiedergewählt.
Im November wird der MKK wieder eine Soiree im Küppershof in Osterath durchführen. Beim letzten Mal lautete das Motto „Japan“, in diesem Jahr stehen die Niederlande im Mittelpunkt. Diese Soiree wird von Jos Coenen organisiert. Für das kommende Jahr ist außerdem eine siebentägige Reise im Juli 2026 in das Baltikum und Ende September eine Kulturwanderreise nach Dessau geplant. Nicht das Wandern, sondern das Naturerlebnis und natürlich die Bauhauskunst sollen dort im Mittelpunkt stehen.
Den kulturellen Abschluss der Veranstaltung bildete ein kleines Konzert der Camerata Meerbusch unter Leitung von Walter Jordans, das die Zuhörer mit Auszügen aus Carl Orffs „Carmina Burana“ erfreute. Gut gelaunt trafen sich die Gäste des MKK dann noch in der Außengastronomie des Café Illy am Wasserturm, wo die Mitgliederversammlung einen kommunikativen Ausklang fand.