Frauke Schmidt-Theilig arbeitet bevorzugt mit Öl- und Acrylfarben und lässt sich häufig von Fotografien inspirieren, die sie in ihren Werken verarbeitet. Ihre Malweise ist realistisch und ausdrucksstark, oft mit symbolischen Elementen durchsetzt. Ein zentrales Thema ihrer Arbeiten ist die Auseinandersetzung mit inneren und äußeren Grenzen sowie das Streben nach Ausdruck des Unsagbaren.
Schmidt-Theilig ist wichtig, dass ihre Arbeiten Anekdoten erzählen und Zeitgeschichte erlebbar machen. Besonders deutlich wird das in denjenigen Werken, die von tagesaktuellen Nachrichten beeinflusst sind. Sie müssen etwas in ihr auslösen, sagt die Künstlerin. Und das tun sie dann auch bei den Betrachtenden: Die Künstlerin malt einfühlsame Sozialstudien, irgendwo zwischen Zerrissenheit und Zugehörigkeit. Sie stellt Fragen nach der letzten Instanz im Staat, nach Kontrolle und Macht. Ihre Werke ignorieren nicht Krieg, Widerstands- und Demokratiebewegungen. Stattdessen zeigen sie pointiert die Spuren sozialistischer oder faschistischer Regimes, Menschen der Arbeiterklasse, Ungerechtigkeit und den daraus resultierenden Zusammenhalt.
Wenn eines deutlich wird in Schmidt-Theiligs künstlerischem Schaffen, dann ist es dieses wiederkehrende Element: All ihren Werken wohnt immer auch eine Geschichte inne, die es zu erzählen lohnt. Ihre Bilder machen Augenblicke erlebbar und zeigen, was ist und was war. Aber sie lassen auch Fragen offen und geben genug Raum zum Nach- und Weiterdenken.
Frauke Schmidt-Theilig wurde 1958 in Rostock geboren. Sie lebt in Stahnsdorf südlich von Berlin. 1977 begann sie ihre künstlerische Ausbildung mit der Teilnahme an Aktmalkursen im „Haus der Jungen Talente“ in Berlin, ehe sie 1979 zum Abendstudium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee zugelassen wurde. Von 1984 bis 1985 widmete sie sich an der Berliner Humboldt-Universität dem Studium der Kunstwissenschaft. Seit 1988 ist Schmidt-Theilig als freischaffende Künstlerin tätig, seit 2012 ist sie Kursleiterin in der Jugendkunstschule in Teltow. Die Künstlerin hat ihre Werke in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland präsentiert, darunter in Deutschland, Frankreich, Italien und Japan. Sie ist zudem Mitglied der Künstlergruppe „dimension 14“ und beteiligt sich regelmäßig an deren Projekten.
Zum Eröffnungswochenende der Ausstellung „Woher? Wohin? Malerei von Frauke Schmidt-Theilig“ in der Galerie im Alten Küsterhaus, Düsseldorfer Straße 6 in Büderich, ist ein kostenloses Rahmenprogramm geplant. Die Vernissage findet am Freitag, 11. Juli, ab 18.30 Uhr statt. Am Samstag, 12. Juli, wird zudem von 11 bis 13 Uhr ein Monotypie-Workshop angeboten. Die Monotypie ist ein Druckverfahren, das im 17. Jahrhundert entwickelt wurde. Interessierte können hier gerne das Foto ihres Lieblingsmotivs mitbringen. Das Material wird gestellt. Ebenfalls am Samstag, 12. Juli, findet ab 15 Uhr dann noch eine Hommage an Bertolt Brecht in Wort und Bild statt, begleitet von Christine Mummelthey am Klavier. Sowohl für die Vernissage als auch für den Monotypie-Workshop und die Brecht-Hommage ist eine Anmeldung nicht erforderlich.