Vier Parteilose dabei SPD stellt Kandidaten für Integrationsrat auf

Meerbusch · Fünf Meerbuscher wurden letzte Woche von der SPD für die Integrationsratswahl als Kandidaten aufgestellt. Vier davon gehören keiner Partei an. Für alle wird es eine Premiere sein, auf dem Stimmzettel zu stehen.

Nicole Niederdellmann Siemes und Antje Schwarzburger (2. und 3. v.r.) freuen sich über die Kandidaturen von (v.l.) Peter Rowlands, Monica Angyalosi, Niloufar Hekmat, Jeton Hiseni und Michael Althoff (fehlt im Bild).

Foto: SPD Meerbusch

Ziel des Integrationsrates sei es, eine inklusive, respektvolle und tolerante Gesellschaft in Meerbusch zu fördern. Deshalb habe man als SPD aktiv nach starken Stimmen, insbesondere auch mit eigener Einwanderungsgeschichte, gesucht. Zuletzt luden die Sozialdemokraten deshalb im Mai zu einem parteioffenen Informationsabend ein, an dem auch Vertreter aus dem Landesintegrationsrat und dem Integrationsrat der Stadt Meerbusch teilnahmen.

„Es ist klasse, dass sich im Ergebnis nun gleich fünf starke Persönlichkeiten gefunden haben, die sich künftig mit ihren Sichtweisen und Erfahrungen für unsere Stadt einbringen wollen. Das wird Meerbusch sicher gut tun! Es zeigt auch, dass es richtig war, dass wir ausdrücklich für ein parteioffenes Engagement geworben haben. Wir haben durch die direkte Ansprache Menschen erreichen und im Ergebnis für unsere Stadt gewinnen können. Menschen, mit sozialem Kompass und dazu noch hochmotiviert, sich für andere einzusetzen“, so Chantal Messing, Vorsitzende der SPD Meerbusch.

Antje Schwarzburger, stellvertretende Vorsitzende der SPD Meerbusch, führte durch die Aufstellungsversammlung und betonte: „Unser Meerbusch steht für eine offene, tolerante aber auch vielfältige Gesellschaft. Diese Vielfalt ist ein großer Gewinn für uns alle. Daher ist es wichtig, dass auch die Chancengleichheit – nicht nur im Thema Bildung, sondern auch in vielen weiteren Bereichen – aus der ‚Integrationsbrille‘ mitgedacht wird. Wir alle sind doch Meerbusch!“

Alle Kandidierenden formulierten den Wunsch nach demokratischer Mitbestimmung und gesellschaftlicher Teilhabe. Darum wolle man Verantwortung übernehmen, sich engagieren und neue Ideen für die Stadt liefern.

Als Spitzenkandidatin wird Monica Angyalosi die Liste der SPD anführen. Ursprünglich kommt sie aus Rumänien. Seit 18 Jahren lebt sie mit ihrer Familie in Meerbusch. Die Diplom-Informatikerin und zweifache Mutter weiß, wie ein Start im neuen Zuhause gelingen kann und wo die Hürden liegen. Sie möchte konkret anderen Neubürgern den Einstieg ins neue Leben erleichtern und ihnen helfen, Sprachbarrieren zu überwinden.

Peter Rowlands hat als gebürtiger Brite schon viele Jahre geflüchtete Menschen in Unterkünften Meerbuschs betreut. Er will sich dafür einsetzen, dass Integration für alle gelingt, insbesondere für die Kinder, die unsere Zukunft seien und die deshalb besonders in den Blick gehören. Mit seiner Erfahrung möchte er Brücken bauen und das Verständnis zwischen den Kulturen fördern.

Niloufar Hekmat ist eine Meerbuscher Apothekerin. Sie kommt ursprünglich aus dem Iran, ist Mutter und selbstständige Unternehmerin. Sie möchte Meerbusch etwas zurückgeben und mit dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und Menschen bei ihrem beruflichen und schulischen Einstieg zu unterstützen.

Michael Althoff ist stadtweit durch sein langjähriges Engagement für UNICEF und „Meerbusch hilft“ bekannt. Er kennt die Herausforderungen von Menschen mit Fluchtgeschichte und setzt sich für eine niedrigschwellige Sprachförderung, den interkulturellen Austausch und ein gegenseitiges Verständnis ein

Jeton Hiseni lebt seit 1992 in Meerbusch. Er wurde im Kosovo geboren. Sein Ziel ist es, sich aktiv für eine faire und chancengleiche Gesellschaft einzusetzen und das Leben für Menschen mit Migrationshintergrund in Meerbusch zu verbessern. Er will mit daran wirken, Barrieren abzubauen und Integration sichtbar und lebendig zu gestalten.

„Was für ein Geschenk für unsere Stadt“, freute sich Nicole Niederdellmann-Siemes, Bürgermeisterkandidatin der SPD, in ihrem abschließenden Fazit. Es sei immer wieder beeindruckend zu sehen, wie viele Menschen in Meerbusch bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und sich einzubringen, um das Zusammenleben vor Ort noch stärker zu gestalten. „Diese Kandidaturen zeigen ganz konkret, dass Demokratie lebendig ist und dass jeder von uns die Chance hat, etwas zu bewegen“, so Niederdellmann-Siemes. Politik müsse sich stets darum bemühen, Menschen frühzeitig in politische Prozesse einzubinden und ihnen eine Stimme zu geben.

Die Wahl des Integrationsrats findet zeitgleich mit der Kommunalwahl am 14. September statt.