Parteioffenes Debattenformat Inspirierendes zur Integration

Büderich · Mit viel Charme, Witz und profundem Fachwissen hat Volkan Baran beim parteioffenen Debattenformat von "Meerbusch, wir wollen reden" in der AWO Begegnungsstätte in Büderich seine Perspektiven zum Thema Integration vorgestellt.

Volkan Baran (vorne), Mitglied des Landtags NRW und Sprecher für Integration, sprach in der AWO Begegnungsstätte in Büderich.

Foto: Antje Schwarzburger

Dass Integration uns alle angeht und dass wir gemeinsam neue Zutaten und Rezepte für einen besseren und größeren „Kuchen“ entwickeln können, war das Bild, was den Abend, unter der Moderation von Chantal Messing, prägte.

Volkan Baran, Mitglied des Landtags NRW und Sprecher für Integration, machte unmissverständlich deutlich, dass der fair zu verteilende Kuchen – symbolisch für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Erfolg – immer größer und schmackhafter werden kann, wenn wir ihn gemeinsam gestalten. Sein Blick für die Chancen in der Integration und sein Appell, stets offen für neue Wege zu sein, inspirierte und motivierte.

„Wenn man am falschen Ende, zum Beispiel in Kitas und Schulen, in Sachen Integration spart, zahlt man später ein Vielfaches drauf. Das können wir uns nicht leisten“, betonte Baran. Seine klare Botschaft: „Integration ist keine Einbahnstraße: Alle müssen ihren Beitrag leisten. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, kein Ziel, das man einfach erreichen kann, sondern ein Weg, den man gemeinsam beschreitet.“

Neben seinem Impulsvortrag war Baran im offenen Gespräch mit Bürgermeisterkandidatin Nicole Niederdellmann-Siemes, Landratskandidat Hakan Temel und Dita Elten, die sowohl für den Stadtrat (Böhlersiedlung) als auch für den Kreistag kandidiert. Das Publikum beteiligte sich aktiv durch Redebeiträge und Fragen. Die gut besuchte Veranstaltung zeigte deutlich das Interesse der Bürger an einem offenen Austausch zu gesellschaftlichen Themen. So schilderten sie mitunter ihre persönlichen Erfahrungen, sowohl was den Neustart im neuen Zuhause betrifft als auch wie sich die Zusammenarbeit mit der Stadt Meerbusch beziehungsweise dem Rhein-Kreis Neuss gestalte. Gerade auf Kreisebene stoße man auf viele Hürden, womit man sich direkt auch an den Landratskandidaten Temel mit Verbesserungsvorschlägen wandte.

„Kommunen müssen in der Lage sein, dass lokale Integration gut gelingen kann. Dafür braucht es keine Politik der Gießkanne, sondern den Blick dafür, wo und was konkret fehlt,“ sagte Baran. Er forderte: „Statt mit billigem Populismus um die Ecke zu kommen, braucht es in Sachen Integration besonders Engagement, Ideen und die gute Zusammenarbeit vor Ort.“ Sein Plädoyer: „Mit Neugierde aufeinander, mit Wohlwollen füreinander, mit Solidarität untereinander kommen wir gemeinsam voran.“

„,Wir alle sind Meerbusch‘ – das sind mehr als warme Worte, mehr als ein Gedanke oder ein Motto. Es ist vielmehr eine Vision des guten Zusammenlebens, das auf Solidarität, auf Würde und Respekt basiert,“ so Chantal Messing abschließend. Sie sei dankbar, mit Baran einen charmanten Redner und Experten gefunden zu haben, der auch ernste Themen, wie etwa Alltagsrassismus, Erstarken von Extremismus, aber auch Kriminalität und Chancenungleichheit offen und ehrlich anspricht.

Das parteioffene Debattenformat „Meerbusch, wir wollen reden“ soll nach der Kommunalwahl fortgeführt werden.