Mittlerweile ist auch der acht bis 20 Millimeter große Nachwuchs der Erdkröten und Grasfrösche so weit entwickelt, um vom Gewässer in den Landlebensraum zu wandern. Sobald es regnet, machen sich die Winzlinge auf ihren gefährlichen Weg. Dabei werden sie nicht nur oft totgetreten oder überfahren, sondern auch häufig von Vögeln aufgepickt, zudem vertrocknen viele der Tiere in der Sommerhitze. Eine weitere Gefahr sind die Autofahrer und Motorradfahrer, die das Durchfahrtsverbot auf der Strecke Am Berg/Broicherseite in Osterath-Bovert missachten, sowie die steigende Zahl von Rennradfahrern und E-Bike-Fahrern, die über die Strecke rasen.
Während erwachsene Amphibien ab Einbruch der Dunkelheit unterwegs sind, macht sich der winzige Nachwuchs während der ganzen Sommermonate bis zum Herbst auch tagsüber auf den Weg zum Landhabitat: Erdkröten und Grasfrösche vor allem im Juni und Juli, Teichmolche im Juli und August (sie sind dann circa drei Zentimeter lang), der Nachwuchs des Kleinen Wasserfroschs Ende Juli bis Ende September, die Seefrösche entwickeln sich zwischen August und September, die jungen Teichfrösche wandern im August und September und die etwa fünf Zentimeter langen Bergmolchbabys bis in den Oktober hinein.
Angesichts seit Jahren rückläufiger Amphibienbestände ist der Schutz des Amphibiennachwuchses besonders wichtig. Deshalb ist der Meerbuscher Aktionskreis für Tierrechte und Naturschutz auch während der Sommermonate auf der Strecke Am Berg/Broicherseite im Einsatz. Die winzigen Kröten und Frösche lassen sich sehr gut, ohne sie anzufassen und dabei zu verletzen, mit einem Teesieb von der Straße sammeln, in das sie hineinspringen. Dann werden sie in einem Eimer mit feuchten Tüchern gesammelt und in den Wald gebracht.
Wer beim Aufsammeln der Amphibien gelegentlich helfen möchte, kann sich bei Elke Mertens unter 02159/26 03 melden.