Der Student Erwin Heerich war Schüler des Kunstprofessors Ewald Mataré an der Kunstakademie Düsseldorf und teilte sich vier Jahre lang, zwischen 1950 und 1954, ein Meisteratelier mit Joseph Beuys. Brandt schilderte Heerichs Werkentwicklung an vielen Beispielen und Vergleichen und gab Einblicke in seine Lehre.
Grundlage nahezu aller Werke Heerichs waren demnach mathematische Logik und Geometrie. Sein geschaffenes Universum von Raumkörpern reicht von frühen Kartonplastiken über Skulpturen aus Metall und Stein bis zu seinen Bauten auf der bekannten Museumsinsel Hombroich, die laut Brandt auch als begehbare Skulpturen zu verstehen sind.
Von 1969 bis 1988 lehrte Heerich an der Düsseldorfer Kunstakademie, war auf der documenta IV und VI und in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland vertreten. Weniger bekannt war den Gästen, dass die Brüder van der Grinten nicht allein mit Beuys, sondern auch mit Heerich eng befreundet waren und sich in ihrem Sammlungsbestand infolgedessen eine umfassende Heerich-Kollektion – darunter auch seltene erste studentische Arbeiten – befand.
Der Vortrag wurde durch die ebenfalls anwesende Tochter Erwin Heerichs, Andrea, noch bereichert. Sie und Brandt beantworteten nach dem Vortrag auch Fragen der Gäste. Mit Dank an den Referenten, an Andrea Heerich und alle Gäste beendete Felix Drewes die kulturell anspruchsvolle Heimatkreis-Veranstaltung.