Jährlicher Rundgang Heimatkreis Lank erinnert an jüdisches Leben

Lank-Latum · Der jährliche Rundgang des Heimatkreises Lank zu den Stätten jüdischen Lebens in Lank-Latum ist inzwischen zu einer echten Tradition geworden. Jetzt fand er erneut statt.

Das Team des Heimakreises Lank (v.l.): Franz-Josef Jürgens, Jürgen Fallack, Caterina Jansen, Norman Baltrusch.

Foto: Heimatkreis Lank (HKL)

Das Festjahr 2021 „1 700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ nahm ein Team des Heimatkreises Lank, bestehend aus den Mitgliedern Caterina Jansen, Norman Baltrusch, Jürgen Fallack und Franz-Josef Jürgens, zum Anlass, auf der Basis von vorhandenen Unterlagen zum früheren jüdischen Leben in Lank-Latum weiter zu forschen. So wurde Material zusammengetragen, in Archiven recherchiert, wurden Zeitzeugen aus dem Ort befragt, historische Bilder aufgestöbert und Briefkontakte mit Hinterbliebenen bis ins Ausland geknüpft. Aus den Ergebnissen ist ein Ortsrundgang zu den Stätten jüdischen Lebens in Lank-Latum entstanden. Dieser Rundgang findet traditionell alljährlich statt, um an das jüdische Leben im Ort zu erinnern.

Jüdische Familien lebten friedlich in Lank-Latum, bis durch die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten diese kleine jüdische Land-Gemeinde ausgelöscht wurde. Der Rundgang zeigte in zwölf Stationen die Wohnstätten der Familien und Geschehnisse, die für das frühere jüdische Leben in Lank-Latum bis 1945 charakteristisch waren. Besucht wurden die früheren Wohnstätten der Familien Andriesse, Mayer, Salomon, Levy, Joosten, Friedländer, Waldvogel, Wyngaard und Leopold, an deren Häusern bis auf wenige Ausnahmen 2024 durch den Heimatkreis Lank schon Stolpersteine zur Erinnerung verlegt wurden. Auch die weiteren wichtigen Zeugnisse jüdischen Lebens im Ort, das alte Kriegerdenkmal von 1922 auf dem Friedhof Rheinstraße, der Standort des früheren jüdischen Bethauses in der Hauptstraße, das 2003 errichtete Mahnmal für die deportierten und ermordeten jüdischen Mitbürger Ecke Hauptstraße/Kemperallee und der Jüdische Friedhof in Latum wurden im Rahmen des Rundganges besucht. Die Mitglieder des Heimatkreis-Teams trugen an den einzelnen Stationen die erforschten und dokumentierten Erkenntnisse den Teilnehmern vor und beantworteten ihre Fragen.

Das Team des Heimatkreises Lank wird zum jüdisches Leben in Lank-Latum weiter forschen und den Rundgang in den nächsten Jahren wiederholen, um die Erinnerung an die früheren jüdischen Mitbürger wach zu halten