„Nach den hinter uns liegenden Verzögerungen bin ich froh und glücklich, dass es nun endlich los geht – und das in zügigem Bautempo”, so Bürgermeister Christian Bommers. Beim Pressetermin zum Baustart der neuen Kita „Meereshelden” im Osterather Ortskern zwischen Fröbel- und Hochstraße herrschte gelöste Stimmung. Derzeit wird die alte Turnhalle der ehemaligen Barbara-Gerretz-Schule mit Nebengebäuden abgerissen, um Platz zu schaffen für die neue, im Endstadium sechsgruppige Einrichtung. Bis zu 100 Kinder sollen dort ein zweites Zuhause finden. Die Fertigstellung samt grüner Außenanlagen ist für Juli 2026 geplant.
Auf der Suche nach einem geeigneten Träger hat die Stadt ein sogenanntes „Interessenbekundungsverfahren” gestartet. Ergebnis: Das Deutsche Rote Kreuz, Kreisverband Grevenbroich, wird die Trägerschaft übernehmen. „Mit der Personalakquise haben wir bereits begonnen”, erklärte Christina Posser von der Stabsstelle Organisationsentwicklung des DRK. Eine neu gebaute Kita sei für Erzieherinnen und Erzieher immer interessant. Man könne eigene Ideen einbringen und auch das pädagogische Konzept mitentwickeln. Aufbauend auf den einschlägigen Erfahrungen des DRK mit anderen Einrichtungen wird die neue Kita mit einem integrativen Ansatz arbeiten, der auch Kinder mit Behinderungen oder besonderen Betreuungsbedarfen berücksichtigt.
„Der Neubau wird uns in der Kita-Bedarfsplanung für Osterath grundlegend nach vorn bringen. Wir werden – wie man so schön sagt – ,vor die Welle kommen’”, erklärte Stephanie Fandel, Leiterin des Fachbereichs Jugend in der Stadtverwaltung. Derzeit müsse der Platzbedarf noch mit Überbelegung einzelner Kitas aufgefangen werden, auch Absagen könnten nicht ganz vermieden werden. Mit Eröffnung der neuen Kita „Meereshelden” sei das vorbei, man werde aller Voraussicht nach sogar über beruhigende Platzreserven in Osterath verfügen. Genaue Bedarfszahlen erwarte die Stadt im November/Dezember.
Dr. Rüdiger Schmitz, Chef des gleichnamigen Bauträgerbüros, stellte die baulichen Besonderheiten und den ökologischen Anspruch des Neubaus vor, der in sogenannter Hybridbauweise errichtet wird. Verwendet werden sowohl Beton (für die Bodenplatte) als auch Holzbauelemente, die nach einem möglichen Abbruch des Gebäudes wieder in den Materialkreislauf zurückwandern können (craddle to craddle-Verfahren). Der Innenbereich wird von Holzstützen getragen, nicht tragende Innenwände werden aus Gipskarton gefertigt. „Das macht die Raumaufteilung flexibel und bei Bedarf veränderbar”, so Schmitz. Ein geneigtes Foliendach mit Photovoltaikanlage und Dachbegrünung deckt die neue Kita, eine Wärmepumpe sorgt für die Heizung.
Insgesamt verkürze die Bauweise auch die Bauzeit: Die Bodenplatte soll im August verlegt sein, der Holzbau soll im September stehen. Die Fertigstellung des Rohbaus ist für Dezember 2025 vorgesehen, der Innenausbau soll dann im Januar 2026 beginnen.