Amphibien sind seit Jahren weltweit von verschiedenen Faktoren bedroht, dies ist auch in Mönchengladbach deutlich zu spüren. Besonders bemerkbar macht sich dieses bei den alljährlichen Laichplatzwanderungen unserer Frösche, Kröten und Molche. Werden doch an den Amphibienschutzzäunen am Herzpark und in Wanlo Jahr für Jahr immer weniger Tiere gezählt. Am Herzpark waren es rund 400 Tiere und in Wanlo rund 440 Amphibien die weniger als im Vorjahr, gezählt worden sind.
Viele Amphibien sterben trotz umfassender Schutzmaßnahmen, immer noch den Verkehrstod. Immer mehr Straßen und Wege kreuzen die Wanderwege der Tiere. So wird z. B. die Umgehungsstraße (L354n) in Wanlo zur Todesfalle für die dort heimischen Amphibien. In einer Nacht kamen dort 270 Amphibien zu Tode. Hier kann mittelfristig nur die Einrichtung einer Untertunnelung mit fest montierter Leiteinrichtung die Lösung sein.
Lebensraumverluste sind ein weiterer wichtiger Faktor der ihren Rückgang beschleunigt. Immer mehr Flächen werden versiegelt und bebaut. Freiwerdende Flächen werden sofort überplant, anstatt diese einmal der Natur zurückzugeben. Hier sind als Beispiele das HQ, die Niederrheinkaserne oder der Tagebaurand bei Wanlo zu nennen.
Intensive Landwirtschaft, mit dem Einsatz von Pestiziden und weiteren Giften, trägt ebenso zum Rückgang der Amphibien bei. Die Gifte verdriften oft in Bereiche in denen Laichgewässer liegen. So ist auch der Gerkerather Wald vielfach von landwirtschaftlich genutzten Flächen umgeben.
Die zunehmenden trockenen Jahre machen den Amphibien weiterhin zu schaffen. Oft vertrocknet bereits der abgegebene Laich oder die gerade geschlüpften Kaulquappen oder Molchlarven, weil nicht mehr genug Regen fällt. In einigen Bereichen ist die komplette Reproduktion der Amphibien ausgefallen. Da Amphibien erst etwa in Alter von drei Jahren zur Reproduktion am Laichgewässer schreiten, werden solche Jahresausfälle erst nach einiger Zeit drastisch bemerkbar.
Auch der Insektenschwund macht sich bei der Entwicklung der Amphibien bemerkbar, bilden sie doch eine wichtige Nahrungsgrundlage für die Tiere. Zudem beginnt die Laichplatzwanderung der Amphibien immer früher, zu Zeiten in denen noch nicht genug Futtertiere unterwegs sind. Ein qualvolles verhungern kann die Folge sein.