Nachfolger der Kampagne „Sprich mit mir“ Spielen für das Miteinander

RKN/Meerbusch (hip) · Das Familienbüro des Kreisjugendamtes, das Gesundheitsamt und das Kommunale Integrationszentrum des Rhein-Kreises Neuss haben jetzt die Kampagne „Spiel mit mir“ auf den Weg gebracht.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (auf der Schaukel) stellte mit den Vertretern der beteiligten Ämter und mehrerer Kreis-Kommunen die Kampagne „Spiel mit mir“ vor.

Foto: Thomas Hippel

Nach der erfolgreichen Aktion „Sprich mit mir“ in 2019, die auch überregional auf großes Interesse stieß, ist nun die neue Kampagne gestartet, an der sich alle acht Kommunen im Kreis beteiligen. Mit ihr möchten die Initiatoren insbesondere Familien für das Thema „Spielen“ sensibilisieren. Gerade der Kontakt und der Austausch, den Kinder im gemeinsamen Spiel zunächst mit der Familie und später mit anderen Kindern und Bezugspersonen haben, ist besonders wichtig für ihre soziale Entwicklung.

Zusammen mit Kreisjugenddezernent Sebastian Johnen, Kreisjugendamtsleiterin Marion Klein sowie Ursula Platen (Beigeordnete für Jugend, Bildung und Kultur der Stadt Neuss), Christine Thoms (Leiterin des Jugendamtes in Kaarst), Birgit Wilms (Pressesprecherin der Stadt Korschenbroich), Norbert Wolf (Pressesprecher der Stadt Jüchen) und Florian Herpel (Jugenddezernent der Stadt Grevenbroich) stellte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke die kreisweite Kampagne vor. Sie möchte Eltern zum Spielen mit ihren Kindern aufrufen. Denn im Spiel entfalten Kinder ihre seelischen, geistigen und körperlichen Potenziale: Spielen ist gesund und bietet den Kindern Anregungen, die sie für ihre Entwicklung brauchen. Im Spiel lernen sie die Welt kennen, entwickeln Kompetenzen und finden heraus, wie Dinge funktionieren, wozu man sie braucht und welchen Sinn sie haben. Spielen umfasst dabei nicht nur Gesellschaftsspiele oder Puzzle; möglich sind auch Bewegungsspiele drinnen und draußen sowie das spielerische Einbeziehen der Kinder zum Beispiel bei Haushaltstätigkeiten.

„Das gemeinsame Spielen etwa von Gesellschaftsspielen fördert im Gegensatz zu den digitalen Spielen den sozialen Umgang und führt dazu, dass Kinder das Verlieren, aber auch das Gewinnen lernen. Da unser Umgang miteinander und das Sprechen miteinander wesentliche Voraussetzungen dafür sind, dass unser gesellschaftliches Zusammenleben funktioniert, kommt dem gemeinsamen Spielen damit letztlich auch eine für den Erhalt der Demokratie hochrelevante Bedeutung zu“, so der Landrat. Jugendamtsleiterin Marion Klein freut sich sehr über die Kampagne: „Gerade während der für viele Familien so schwierigen Corona-Zeit haben wir festgestellt, wie wichtig gemeinsames Spielen für die Entwicklung von Kindern ist. Hier konnten wir bereits viele Eltern mit unserer Botschaft, doch einfach mal wieder zusammen mit ihren Kindern zu spielen, erreichen.“ Gerade in Zeiten von Handy, Tablet und Videospielen sei das gemeinsame Spiel vielen Familien abhanden gekommen. „Wenn wir hier wieder eine Zunahme bewirken könnten, wäre schon viel erreicht“, befindet Klein. Und Kreisdezernent Sebastian Johnen ergänzt: „Gemeinsames Spielen ist auch das Beste, was man machen kann, um Kinder auf die Wissensvermittlung vorzubereiten beziehungsweise ihnen hier einen spielerischen Einstieg zu ermöglichen.“

Für die Aktion wurden verschiedene Werbematerialien, darunter Plakate und Postkarten, entwickelt. Hier greift die Caroonistin Renate Alf mit fünf verschiedenen Motiven Alltagsszenen auf, die auf das Thema aufmerksam machen. Partner der Kampagne sind unter anderem Schulen, Kindergärten, Familienzentren, Jugendeinrichtigungen und Praxen. Im Rahmen der Kampagne wurde auch eine Broschüre mit Spiel- und Bastelideen neu aufgelegt; diese kann zusammen mit einem Malset, einem Mikado-Spiel, einem Holzturm und Familien-Freizeit-Tipps, die attraktive Ausflugsziele vor der eigenen Haustür bereithalten, von interessierten Familien angefordert werden.