Neue Dokumentation Reise in die Vergangenheit

Viersen · Der Arbeitskreis Bildrecherche und -dokumentation vom Verein für Heimatpflege Viersen hat sein fünftes Buch in einer Reihe unter dem Titel „Viersens Süden“ veröffentlicht. Auf eine historische Zeitreise in die südlichen Stadtteile Hamm, Ummer, Heimer, Helenabrunn und Beberich können die Leser auf 340 Seiten gehen.

Die Viersener „Actien-Spinnerei“

Foto: Heimatverein/PK Albert Pauly

Früher gab es in Viersens Süden eine Radrennbahn und auch eine Industriebahn. Die Straßenbahnlinie 9 führte von Viersen nach Mönchengladbach, außerdem war ein Hafen in Hamm geplant. Und wenn man sich dafür interessiert, welche kuriose Geschichte sich um das Hammer Loch rankt und was es mit dem Galgenberg auf sich hat, dann sollte man sich das neue Buch des Arbeitskreis Bildrecherche und -dokumentation des Verein für Heimatpflege Viersen zur Hand nehmen. Das 340 Seiten starke Werk ist vor wenigen Tagen in einer Auflage von 300 Stück erschienen.

An dem Buch „Viersens Süden“ über die fünf südlichen Ortsteile im Wandel der Zeit: Hamm, Ummer, Heimer, Helenabrunn und Beberich hat der Arbeitskreis unter Leitung von Frank Brüggen drei Jahre lang gearbeitet. „Vorwiegend unveröffentlichte historische Fotos, Postkarten, Karten und Werbeanzeigen sind enthalten“, erklärt Frank Brüggen, der gemeinsam mit Walter Feld, Bernd Lemke, Reinhold Hörkens, Bernd Henk und Beatrix Wolters das wirtschaftliche, soziale und öffentliche Leben von Viersens Süden unter die Lupe genommen hat. Jeden Montag trifft sich das sechsköpfige Redaktionsteam im Kreisarchiv um zu recherchieren und zusammenzutragen. So sind auch Sonderbeiträge entstanden, z.B. über Hansella, die „Actien-Spinnerei“, Irmgardis-Pfad, die „Fetten-Häuser“, die Vierscher Wäggeschpäng und mehr.

Der Arbeitskreis Bildrecherche und -dokumentation vom Verein für Heimatpflege Viersen: (v.l.) Frank Brüggen, Bernd Henk, Bernd Lemke, Reinhold Hörkens, Walter Feld und Beatrix Wolters.

Foto: Claudia Ohmer

„Im Hammer Loch soll damals die französische Staatskasse versenkt worden sein, deswegen hatte man die Idee das Loch auszupumpen, aber der Schatz wurde nie gehoben“, berichtet Frank Brüggen vom Arbeitskreis. Die kuriose Geschichte ist ebenfalls im neuen Buch zu finden.

„Das ist schon ein Viersener Pfund“, sagt Beatrix Wolters, Vorsitzende des Vereins für Heimatpflege Viersen und Mitglied im Arbeitskreis über die neue vorliegende Dokumentation. „Die Bücher werden ja genutzt als Nachschlagewerke und auch mal an Ort und Stelle mitgenommen durch die Straßen.“ Bei dieser Veröffentlichung gehe der Heimatverein auch neue Wege. Mit Jan Huss wurde ein neuer Grafiker gefunden, der ein neues Layout umgesetzt hat und frischer designt hat. „Diesmal erscheint das Buch als Paperback, auch das ist neu und wir sind gespannt, wie das ankommt“, so Beatrix Wolters. die Auflage von 300 Stück wurde auf Naturpapier gedruckt in der Druckerei Hölters. „Viersens Süden“ kann dank der Sponsoren Ralf Lettermann und Jakob Peters-Messer senior für 15 Euro pro Exemplare verkauft werden.

Straßenbahnen der Linie 9 an der Haltestelle Gaststätte Schoenen Ecke Ummerstraße, 1956.

Foto: Wolfgang Reimann

In 15 Jahren seit 2019 sind vom Arbeitskreis Bildrecherche und -dokumentation jetzt fünf Bücher über die verschiedenen Stadtteile Viersens erschienen. „Dabei ist uns das Kreisarchiv immer ein wertvoller Partner, der uns unterstützt mit Fotos und Artikeln“, sagt Frank Brüggen, Leiter des Arbeitskreises. Aber auch der Heimatverein selbst habe ein großes Fotoarchiv. Dafür werde oft auch bei den Menschen zuhause vor Ort mit dem Scanner Bildmaterial festgehalten. „Das Wissen soll halt nicht verloren gehen, das ist uns wichtig. Und mit den Büchern wird das für die Nachwelt erhalten“, sagt Bernd Henk. Viele, die die Ortsteile so nicht kennen, könnten sie so kennenlernen.

Die Bachstraße mit Marienkirche vor der Neutrassierung.

Foto: Heimatverein Viersen/Heimatverein

Dazu bietet sich auch gute Gelegenheit bei nunmehr fünf Büchern: Rintgen, Viersen Dorf, Straßenbilder, Rintgen 2, und jetzt die südlichen Stadtteile. Und für die nächsten Jahre hat der Arbeitskreis im Heimatverein noch viel vor. „Da möchten wir als nächstes Hoser und Bockert in den Fokus nehmen, auch Rahser wird noch angepeilt“, berichtet Frank Brüggen.

Das Buch ist zum Preis von 15 Euro beim Heimatverein Viersen im Onlineshop unter www.heimatverein-viersen.de erhältlich und beim Buchhandel Doetsch.