Der Film „Das alte Rheinland in Farbe 2“ meint mit Niederrhein übrigens den Flussabschnitt, und der beginnt da, wo der Mittelrhein endet, nämlich an der Mündung der Sieg. Deswegen beginnen die zu sehenden filmischen Landgänge mit Bonn, Köln und Düsseldorf. Mit Duisburg beginnt dann der „richtige“ Niederrhein. Auch die vielen kleineren Städte der Region sind dabei, Orsoy, Rheinberg, Wesel und Kleve und selbstverständlich auch Krefeld, dass sich ja mit Linn 1901 das erste Stückchen Niederrhein einverleibte.
Aus der Zeit nämlich, von 1896 bis in die 1930er, sind die Aufnahmen. Sie stammen aus 60 verschiedenen Originalfilmen und wurden nachträglich von einem erfahrenen Team koloriert. Zu hören ist - wenn kein Originalton - die Stimme schlechthin, der wohl beste deutsche Sprecher: Christian Brückner, Synchronstimme z. B. von Robert de Niro und seit vielen Jahren regelmäßig auch live am Niederrhein zu erleben, z. B. neulich wieder in Duisburg bei einer Akzente-Lesung.
Malerische, teils mittelalterliche Ortskerne sind zu sehen, oft bei Kaiserwetter, in fast jedem Ort liegen Fischerboote, an den Ufern tummeln sich Badegäste, es gibt frei laufende Pferde in herrlich flacher Landschaft. Und mittendrin: der Dreh- und Angelpunkt der „industriellen Revolution“ am Niederrhein, Duisburg mit der Ruhrmündung, dem größten Binnenhafen der Welt, einem Spalier gewaltigster Kathedralen der Arbeit und dem „Wikingerschloss“, der prächtigen alten Schifferbörse in Ruhrort.