Am Mittwoch startet in der Yayla Arena das erste von sieben möglichen Viertelfinalspielen. Wie schätzen Sie die Chancen der Pinguine auf den Einzug ins Halbfinale ein?
Schopp Aufgrund der guten Platzierung nach der Hauptrunde haben wir uns in eine sehr gute Ausgangslage gebracht. Das Heimrecht ist sicherlich von Vorteil, mit unseren großartigen Fans und der Euphorie in der Stadt im Rücken. Wir sind inzwischen sehr stabil und haben guten Leistungen zuletzt gezeigt. Ich bin optimistisch, dass wir unabhängig vom Gegner den Sprung ins Halbfinale schaffen werden.
Vor der Saison wurde eine Top 4-Platzierung als Zielvorgabe ausgegeben. Es war also eine Punktlandung. Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Verlauf der Spielzeit?
Schopp Ich bin sehr zufrieden. Es war toll zu sehen, wie wir von November bis Mitte Dezember die Liga dominiert haben. Dass dann ein kleines Tief kam, ist normal. So ergeht es jeder Mannschaft in der DEL oder DEL 2 im Verlauf einer so langen Hauptrunde. Wichtig ist, dass wir den Weg zurück in die Erfolgsspur gefunden haben und der Fokus nun voll und ganz auf den Play-offs liegt.
Welche Faktoren waren aus Ihrer Sicht ausschlaggebend?
Schopp Es ist das Zusammenwirken der kontinuierlichen Kaderentwicklung, welches wir mit großer Freude beobachten. Thomas Popiesch ist da ein ganz wichtiger Faktor. Er hat hier einen Prozess in Gang gesetzt, der uns noch viel Spaß bringen wird. Mit Steffen Ziesche haben wir einen Co-Trainer gefunden, der bestens ins Team passt. Die beiden harmonieren ausgezeichnet.
Auch bei der Verpflichtung der Kontingentspieler hatten die Pinguine ein glückliches Händchen...
Schopp Absolut. Mit Max Newton haben wir den Topscorer der Liga in unseren Reihen, Davis Vandane ist der besten Defensiv-Scorer. Alle weiteren Jungs liegen so bie 50 Punkten. Genau so haben wir uns das vorgestellt.
Das Zuschauerinteresse ist wieder einmal riesig, der Business Bereich nahezu jedes Spiel ausgebucht. Wie wirkt sich dies auf die wirtschaftliche Entwicklung aus?
Schopp Die Entwicklung ist durchaus positiv. Wenngleich wir nochmals betonen müssen, dass die Pinguine vor gut zwei Jahren noch mit einem Herzinfarkt als fast toter Patient auf der Intensivstation lagen. Inzwischen haben wir diese verlassen und befinden uns in einer Art Reha-Phase. Ich erwarte, dass wir mit einem Plus aus der Saison gehen werden und es uns so möglich wird, unsere Schulden ein Stück weit zu reduzieren.
Wie ist denn der Status quo, wie hoch ist der restliche Schuldenberg?
Schopp Zahlen will ich nicht nennen, die Situation ist unverändert. Aber wir blicken optimistisch auf die Entwicklung. Fest steht aber auch, dass es kaum Unternehmen gibt, die bereit sind, eine richtig große Summe in einen Sportverein wie die Pinguine zu investieren. Dafür habe ich angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage in Deutschland natürlich Verständnis. Wir haben viele Partner, die uns auf unserem Weg unterstützen. Dafür sind wir dankbar und freuen uns über jeden weiteren Sponsor, der mit uns den Weg weitergehen will.
Planen Sie denn für die kommende Spielzeit zweigleisig, also für die DEL und die DEL 2?
Schopp Zunächst einmal planen wir für die DEL 2. Da wissen wir, wo wir stehen und was möglich ist. Sollten wir die Meisterschaft gewinnen und uns für den Aufstieg qualifizieren, werden wir in der kurzen Zeit genau prüfen, ob dieser Schritt möglich ist. Maximal drei Wochen blieben dafür Zeit. Versprechen kann ich dies aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Fakt ist: Uns fehlen rund zwei Millionen Euro, um in der DEL wettbewerbsfähig sein zu können. Hinzu kommen 1,15 Millionen Euro, die wir Gesellschafter für die Lizenz hinterlegen müssten. Wir werden auf keinen Fall mit einer Finanzierungslücke in der DEL antreten. Dann würden wir alles einreißen, was wir hier mühsam aufgebaut haben.