Pinguine-Boss im Interview „Stehen da, wo wir stehen wollen“
Krefeld · Nach gut einem Drittel der Hauptrunde haben sich die Krefeld Pinguine in der Spitzengruppe der DEL 2 etabliert. Der Extra-Tipp sprach mit Hauptgesellschafter Peer Schopp über den bisherigen Saisonverlauf, die Unterstützung der Fans und die Erwartungen nach der Deutschland Cup-Pause.
Nach 17 Spielen steht Schwarz-Gelb auf dem zweiten Tabellenplatz, hat dazu ein Spiel weniger als Primus Kassel. Wie zufrieden sind Sie?
Peer Schopp Sehr zufrieden. Wir stehen da, wo wir stehen wollen. Unser Ziel war und ist es nach wie vor, eine Platzierung unter der Top 4 zu erreichen. Die Mannschaft spielt wesentlich strukturierter und stabiler als noch im vergangenen Jahr. Solche enormen Schwankungen, wie wir sie in der jüngeren Vergangenheit erlebt haben, gibt es nicht mehr. Die Moral der Jungs stimmt einfach. Uns muss aber auch klar sein, dass wir nicht jedes Spiel gewinnen werden, auch einmal ein oder zwei Partien verlieren werden.
Wie wichtig ist der Einfluss von Trainer Thomas Popiesch?
Schopp Unfassbar groß. Es zeigt sich, dass er genau der richtige Trainer für die Krefeld Pinguine ist. Wir haben gemeinsam einen Prozess angestoßen, den wir konsequent verfolgen. Doch dies braucht Geduld und einen langen Atem. Thomas will hier etwas aufbauen, denkt nicht von Jahr zu Jahr. Das passt zu uns.
Gibt es für Sie Überraschungen – im positiven, wie im negativen?
Schopp Positiv, und dies ist untertrieben, ist der unglaubliche Support unserer Anhänger und Fans. Dank ihnen konnten wir den Schnitt in dieser frühen Phase der Saison noch einmal steigern, liegen nun bei durchschnittlich 5000 Zuschauern pro Spiel. Das ist irre, darum beneiden uns sogar DEL-Clubs. Sicherlich ist auch die Entwicklung von Jon Matsumoto positiv zu erwähnen. Er spielt jetzt genau das, was wir von ihm erwartet haben. Er ist ein Spielmacher und Kämpfer. Und es freut mich auch, dass unsere Neuverpflichtungen so gut eingeschlagen haben. Ich bin rundum zufrieden, habe auch nichts Negatives zu nennen.
Das Team hatte zuletzt einen Lauf. Kommt die Pause zur Unzeit oder genau zur rechten Zeit?
Schopp Sicherlich nicht zur Unzeit. Es ist gut, dass die Jungs nun auch einmal etwas anderes sehen als nur die Eishalle. Sie haben fokussiert gearbeitet und verdienen sich jetzt ein paar freie Tage. Außerdem sind die Bedingungen ja für alle Vereine gleich, so dass es keine Ausreden geben darf.
Nach dem angekündigten Weggang von Co-Trainer Herbert Hohenberger, der die Pinguine nach der Saison verlassen wird: Wie ist der Stand?
Schopp Wir sind mitten in der Suche nach einem neuen Assistenten für Thomas Popiesch, der dabei natürlich ein gewichtiges Wort mitzureden hat. Schließlich ist der Co-Trainer für ihn die wichtigste Bezugsperson im Job. Einige Kandidaten wurden bereits aussortiert, andere stehen noch auf der Liste. Wir haben diesbezüglich aber keinen Stress, werden eine gute Lösung finden.
Noch verfügen die Pinguine über zwei freie Lizenzen für Kontingentspieler. Sollen weitere Spieler verpflichtet werden?
Schopp Derzeit stehen unsere vier Kontingentspieler auf dem Eis, agieren überragend. Wir sehen also zum jetzigen Stand keinerlei Bedarf. Aber natürlich kann sich dies im Falle von Ausfällen, was wir nicht hoffen, ändern.
Wirkt sich der sportliche Erfolg auch auf das Sponsorengeschäft aus?
Schopp Ja, wir haben in diesem Segment 25 Prozent zugelegt. Es ist schön, dass unsere langjährigen Partner uns die Treue halten und neue Sponsoren hinzukommen.
Hat sich nach dem guten Start das Saisonziel verändert?
Schopp Nein, überhaupt nicht. Wir sind demütig und peilen einen Top 4-Platz an. Unser Ziel ist es, mit Heimrecht in die Play-offs zu starten - und dann schauen wir mal...