Auswärtsspiel beim Tabellendritten HSG verpasst in Balingen eine Überraschung

Krefeld · Die Eagles mussten sich am Freitagabend erneut einem Topteam der 2. Handball-Bundesliga geschlagen geben. Beim Tabellendritten HBW Balingen-Weilstetten unterlag das Team vor 2187 Zuschauern mit 22:25 (12:15).

Foto: HBL2

Allerdings verkauften sich die Eagles deutlich besser als im Heimspiel gegen Dresden. Dank einer starken Abwehrleistung mit einem besonders nach der Pause sehr guten Torwart Finn Rüspeler war sogar eine Überraschung möglich. Nur die Fehlwürfe in der Crunchtime kosteten einen möglichen Punktgewinn.

Wichtig ist allerdings, dass die Mannschaft nach der hohen Niederlage im letzten Heimspiel wieder zeigte, dass sie als Aufsteiger auch einem Aufstiegskandidaten das Leben sehr schwer machen können.

Die Eagles waren bereits am Donnerstag an den Bodensee gefahren, um ausgeruht in dieses schwere Duell gehen zu können. Nicht mit im Teambus saßen neben den beiden zuletzt gefehlten Tim Stefan und Lukas Siegler auch Nick Braun, der sich bei seinem Autounfall am Mittwoch leicht an der Hand verletzte, und Anel Durmic. Der junge Torhüter klagte nach seinem Lehrgang bei der U20-Nationalmannschaft über Achillessehnen-Probleme und wurde geschont. So gehörte der vor vier Wochen nachverpflichtete Moritz Ebert zum Aufgebot, der von seinem Wohnort in der Schweiz eine kurze Anreise hatte.

Trainer Mark Schmetz vertraute vor Torwart Finn Rüspeler beim Anwurf seiner gewohnten Sechs. Sein Team kam sehr gut in dieses Duell. Die Hausherren bekamen gleich einen Siebenmeter, den Finn Rüspeler fast pariert hätte. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Duell. Es war schwer zu sehen, wer um den Aufstieg mitspielt und wer gegen den Abstieg kämpft. Die Gallier, wie sich die Gastgeber nennen, bissen sich an der sehr guten Krefelder Abwehr die Zähne aus. Vorne war die Wurfquote ok. Auch ein 4:7-Rückstand warf die Eagles nicht zurück, im Gegenteil. In der 20. Minute brachte Jörn Persson die Gäste mit 9:8 in Führung. Weil sich die Eagles mehr technische Fehler leisteten als die Gallier, zogen diese in der Schlussphase der ersten Halbzeit mit drei Treffern auf 15:12 davon.

Mit dem Anwurf zur zweiten Halbzeit erhöhe Balingen auf 16:12. Würden die Eagles erneut kurz nach der Pause ihre sehr guten ersten 30 Minuten zunichtemachen? Zum Glück nicht. Falk Kolodziej, der einst für Balingen spielte, verwandelte die ersten beiden Siebenmeter der HSG. Dann verpassten die Eagles allerdings in Überzahl die Möglichkeit, in Führung zu gehen. Aber sie blieben auf Tuchfühlung, weil Trainer Mark Schmetz bei einer weiteren Zeitstrafe für Balingen mit Erfolg den Torwart vom Feld nahm. Nach einem gehaltenen Siebenmeter von Finn Rüspeler ging die HSG mit 21:20 in Führung. Doch die Gäste drehten das Match wieder (22:21).

Es entwickelte sich eine spannende Schlussphase. Aber leider konnten die Eagles trotz der Paraden ihres Torwarts nichts Zählbares mit auf die lange Heimreise nehmen, weil sie bis zum Schluss ihre Würfe nicht verwandeln konnten. „Unser Matchplan ist aufgegangen. Wir müssen im Abschluss in den entscheidenden Phasen einfach kaltschnäuziger sein“, sagte Falk Kolodziej nach dem Spiel.

Aufstellung HSG: Rüspeler, Ebert – Schulz, Schneider (1), Kolodziej (4/2), Klasmann, Jagieniak, Rose (4), Ingenpaß (3), Mircic (2), Persson (5), Marquardt (1), Michalski (2), Krass.