Die Hausherren kamen sehr gut aus der Kabine und setzten die Pinguine, insbesondere in den ersten Minuten, unter Druck. Mit viel Scheibenbesitz in der Krefelder Zone, aber ohne die letzte Konsequenz, verteidigten Felix Bick und seine Vorderleute die Offensivbemühungen der Blue Devils effektiv. Kurz vor dem Powerbreak kippte das Momentum in Richtung Krefeld, und die Pinguine gingen in der 11. Minute sogar in Führung. Ein Schuss von Davis Vandane konnte zwar geblockt werden, prallte jedoch vor die Füße von Mike Fischer, der Felix Noack im Tor der Blue Devils zum ersten Mal am Abend überwinden konnte. Die KEV-Führung bedeutete gleichzeitig den Pausenstand.
Das zweite Drittel begann ähnlich wie das erste: Die Hausherren setzten die Pinguine erneut unter Druck und hatten in der ersten Hälfte des Spielabschnitts mehr Spielanteile. Dieses Mal belohnten sich die Blue Devils und kamen durch Neal Samanski zum 1:1-Ausgleich. Erneut fanden die Pinguine besser ins Spiel und hatten im Powerplay die passende Antwort parat. Nach einer Spielverzögerungsstrafe dauerte es nur 16 Sekunden, bis Maxi Adam für Kapitän Alex Weiß auflegte, der ins lange Eck zum 2:1 aus Sicht der Pinguine traf. Mit der knappen Führung ging es in die Kabine.
Im Schlussdrittel legten die Pinguine früh nach. Nach einer schnellen Kombination zwischen Steven Raabe und Max Newton stand Lucas Lessio in der 44. Minute frei vor Noack und verwandelte sicher aus dem Slot – 3:1. Doch dann gaben die Pinguine das Spiel leichtfertig aus der Hand. Nach dem etwas schmeichelhaften Anschlusstreffer durch Lukas Vantuch in der 51. Minute mangelte es den Pinguinen an Disziplin, und sie mussten gleich drei Mal auf der Strafbank Platz nehmen.
Die Blue Devils, die in dieser Serie im Überzahlspiel eiskalt agierten, nutzten zwei dieser Situationen in der Schlussphase konsequent aus. Zunächst glich Topscorer Tyler Ward in der 54. Minute aus, dann traf Maximilian Kolb in der 58. Minute sogar zum Führungstreffer. Der Wahnsinn fand jedoch erst nach 60 Minuten ein Ende. Die Pinguine schafften es tatsächlich, 90 Sekunden vor der Schlusssirene mit einem sechsten Feldspieler noch den Ausgleich zu erzielen. Marcel Müller visierte den Schläger von Yushiroh Hirano an, der den Puck geschickt zwischen die Beine von Noack zum 4:4 abfälschte.
In der Verlängerung zeigten die Pinguine, dass sie noch mehr Kräfte hatten als die kämpferischen Oberpfälzer. Nach guten Chancen und mehr Spielanteilen waren es in der 68. Minute erneut Müller und Hirano, die gemeinsam Davis Vandane freispielten. Der Verteidiger erzielte sein erstes Tor der Serie und entschied das Spiel zugunsten der Pinguine.
Thomas Popiesch: „Respekt und Glückwunsch an Weiden für eine großartige Saison. Als Aufsteiger spielt am Anfang immer etwas Euphorie mit, aber während der Saison mussten sie genug Nackenschläge verkraften. Gerade wie sie trotz alledem gespielt haben, war bemerkenswert und unter diesen Umständen beeindruckend. Als Trainerteam sind wir in erster Linie stolz darauf, dass wir trotz der Höhen und Tiefen diese Serie gewonnen haben. Weiden hat uns alles abverlangt, und auch heute hatten wir wieder schwache Momente. Ich hoffe, dass unser Team an diesem Erfolg wächst. Gleichzeitig haben wir auch sehr viel Gutes gezeigt. Heute war es, wie in der gesamten Serie, hinten raus eng. Dank einer großartigen Moral konnten wir das Spiel in der Schlussphase noch einmal ausgleichen. In der Verlängerung haben wir mehr investiert und uns den Sieg somit verdient.“
Zahlen zum Spiel: Blue Devils Weiden – Krefeld Pinguine 4:5 n.V. (2:1, 1:0, 1:1); Tore: 0:1 (10:49) Fischer (Kretschmann, Vandane), 1:1 (25:46) Samanski (D.Müller, Ribnitzky), 1:2 (37:34)(PP) Weiß (Adam, Matsumoto), 1:3 (43:31) Lessio (Newton, Raabe), 2:3 (50:39) Vantuch (Schwarz, Pul), 3:3 (53:19)(PP) Ward (Elsner, Muck), 4:3 (57:00)(PP) Kolb (Schwarz), 4:4 (58:31)(EA) Hirano (Müller), 4:5 (67:41) Vandane (Hirano, Newton); Schüsse: 26:36; Strafminuten: 6:6; Zuschauer: 2560 (ausverkauft).