Duisburgs schönstes Denkmal Die Oscar Huber ist wieder da

Duisburg · Sie ist das Wahrzeichen der Niederrhein-Nostalgie und Duisburgs schönstes Denkmal: die Oscar Huber, der letzte erhaltene Radschleppdampfer auf dem Rhein. Jetzt ist sie nach aufwendiger Überholung wieder an ihren Liegeplatz im Ruhrorter Hafenmund zurückgekehrt.

Vorne die Fendel 147 könnte auch mal Farbe vertragen, dahinter der Eimerkettendampfbagger Minden und die frisch zurückgelieferte Oscar Huber. Einer der beiden markanten Schornsteine ist noch umgekippt, was für die drei Brückenunterquerungen bei einem Pegelstand von 3,32 Metern vermutlich gar nicht nötig gewesen wäre. Dahinter fährt die Marea voll beladen Richtung Containerterminal, und am Ufer gegenüber auf der Mercatorinsel versperrt Halle 2 im zühgig voranschreitenden Aufbau jetzt schon die komplette Sicht auf Rheinorange und weite Teile Hombergs - rechts das Hotel Rheingarten.

Foto: tw

Über 100 Jahre ist das gute Stück alt, da war neben dem regelmäßigen “Schiffs-TÜV“ mal ein größeres Facelifting fällig - bzw. mehr als nur ein solches. Der Rumpf musste dicht gemacht werden - noch Anfang der Woche führte eine kleine Undichtigkeit dazu, dass die Oscar Huber statt schon am Dienstag erst am Donnerstag zurückgeschleppt werden konnte. Spielte auch keine Rolle mehr. Aus den ursprünglich veranschlagten zehn Wochen wurden fünf Monate auf der Werft. „Vor Ort kristallisierte sich heraus, dass weitere, vorher nicht absehbare Behandlungen erforderlich waren, um die langfristige Erhaltung des Kulturdenkmals für die kommenden Jahrzehnte zu gewährleisten“, so Dennis Niewerth, der neue Direktor des Binnenschifffahrtsmuseums, in dessen Besitz die Oscar Huber gehört. Besonders der untere Rumpf erwies sich wohl trotz zunächst ermutigender Schallmessungen nach Abtrag der alten Lackierung als sehr viel stärker korrodiert als erwartet., So mussten unter anderem gleich zu Beginn der Liegezeit etwa 12,5 Tonnen Muscheln abgetragen werden ...

Frisch gestrichen bzw. lackiert liegt der letzte im Original erhaltene Seitenradschleppdampfer jetzt wieder unterhalb der Schifferbörse. An Bord können Besucher aber erst wieder im nächsten Frühjahr. Bis dahin wird noch Kombüse geschruppt ...