20 Jahre lang hatte die Grubenlok der Firma Ruhrthaler die Bergleute an ihren Arbeitsplatz gebracht und Kohle abtransportiert - mit Dieselbetrieb übrigens, was wegen möglicher Gase unter Tage einen besonderen Explosionsschutz erforderte. Seit den 70ern stand sie als Denkmal an der Ausbildungswerkstatt. Als 2001 Schicht im Schacht am westlichen Ende des Ruhrgebiets war, kam sie an den Museumsverein und wurde auf dem Baubetriebshof abgestellt, hinter dem Friedhof, wo sie in Vergessenheit geriet ...
2022 wurde sie wiederentdeckt. Die Heimatvereine aus Neukirchen und Vluyn waren sich schnell einig, dass die Grubenlok für Neukirchen-Vluyn unbedingt erhalten werden müsse. Mit dem Museumsverein konnten dann drei Vereine je einen „Heimat-Scheck“ über 2.000 Euro beim Land NRW beantragen, den Rest der knapp 10.000 Euro für Material, Transport, Aufstellung etc. stiftete die Sparkasse am Niederrhein. Die 670 Arbeitsstunden in den letzten anderthalb Jahren aber, die es brauchte, um die Lok fit für die nächsten Jahrzehnte zu machen, die wurden ehrenamtlich geleistet, von acht ehemaligen Bergmännern der Zeche Niederberg, viele von ihnen auch Mitglieder der Schlosserkameradschaft. Mehr als 300 Schrauben und Muttern haben sie teils aufbrechen und jedenfalls auswechseln müssen, 17 Liter Farbe wurden verstrichen.
Jetzt steht das elf Tonnen schwere Prachtstück auf dem Privatgelände der Eheleute Berns und kann vom Fußweg aus, der hinter der DRK-Kita am Bendschenweg abgeht, bestaunt werden - inklusive Schautafel mit Zusatzinformationen. Fahrtüchtig ist sie übrigens nicht mehr. Museumsleiterin Dominique Walraevens freut’s: „Die fährt hier keiner mehr weg.“