Größtes Kulturfestival am Niederrhein Duisburger Akzente starten mit Endspiel

Duisburg · Im Theater Duisburg sind zum Akzente-Theatertreffen einige der besten Schauspielhäuser Deutschlands zu Gast, außerdem steuert die Rheinoper mit „Rheingold“ und „Don Giovanni“ zwei der besten Produktionen der letzten zehn Jahre als Wiederaufnahme bei. Auch sonst tut sich so einiges: Auf dem Ruhrorter Neumarkt ist ein UFO gelandet.

Wolfram Koch als König Lear in der Inszenierung des Thalia-Theaters Hamburg, das die 46. Duisburger Akzente am kommenden Samstag eröffnet (weitere Aufführung im Theater Duisburg am Sonntag).

Foto: Armin Smailovic

Am Samstag, 15. März, werden die 46. Duisburger Akzente und das Akzente-Theatertreffen mit Shakespeares „König Lear“ vom Thalia-Theater Hamburg im Theater Duisburg eröffnet. Die Titelrolle spielt der Frankfurter Tatort-Kommissar Wolfram Koch, außerdem dabei Christiane von Poelnitz, die niemand vergessen kann, der sie vor Jahren bei den Akzenten in Euripides’/Thalheimers „Persern“ vom Burgtheater Wien gesehen hat.

Im Theater Duisburg wird „Das Rheingold“ wiederaufgenommen und auch im Rahmen der Duisburger Akzente gezeigt (28. März sowie 4. April, www.operamrhein.de). Das Rheingold ist der erste, kürzeste und auch am wenigsten langweiligste Teil von Richard Wagners Ring des Nibelungen und mit dem Spiel um Sein und Schein, Liebe und Macht auch schon eine gute Zusammenfassung, worum’s im Ring, bei den Akzenten und eigentlich überhaupt auf der Welt geht, in Dietrich Hilsdorfs Inszenierung fabelhaft auf Duisburg zugeschnitten. Auf dem Bild die Rheintöchter Wellgunde und Woglinde, dargestellt und gesungen von Maria Kataeva und Anke Krabbe, sowie Michael Kraus als Alberich.

Foto: Hans Jörg Michel

Die 46. Duisburger Akzente versammeln in den drei Wochen bis zum 6. April über 90 Veranstaltungen von Theater über Kunst bis Musik vor allem in der Innenstadt und im „Festivalstadtteil“ Ruhrort. Rheinhausen ist mit „Spieglein, Spieglein ...“ im Kom’ma-Theater dabei.

Dass der alte weiße Mann jetzt mal abdanken und Jüngeren, am besten jungen Frauen die Herrschaft überlassen sollte, das denkt in Shakespeares „König Lear“ der König selbst. Der Rückzug mit Würde geht aber gründlich schief ... „Geschmeidiges Volkstheater mit silbernen Pailletten“ hat die FAZ, „einen brandaktuellen ’König Lear’“ die „Welt“ in der Hamburger Premiere von Jan Bosses Inszenierung gesehen - mal sehen, wie der Kampf der Treue mit der Ehrlosigkeit und die Geschichte vom verbrannten Erbe in Duisburg wirkt.

Unterm diesjährigen Akzente-Motto „Sein und Schein“ versammelt die Cubus-Kunsthalle neben dem Lehmbruck-Museum Arbeiten von 20 Duisburger Künstlern, etwa von Evangelos Koukouwitakis, dessen delikate Stillleben mit dem Unterschied von Fotografie und Malerei, Abbild und Inszenierung, Schein und Sein spielen. Videokünstlerin Ruth Bamberg beleuchtet die Potenziale der Künstlichen Intelligenz - und hat auch das Titelbild geliefert für das Konzert „Spieglein, Spieglein ...“ im Kom’ma-Theater in Rheinhausen. Künstlerinnen von hier und aus anderen Welten werden dort am 22. März neue Töne anschlagen ...

Alles Gute oder jedenfalls das Leben kommt ja nach Erich von Däniken aus dem All oder jedenfalls von anderswo. Deshalb ist jetzt auf dem Ruhrorter Neumarkt das UFO der Deutschen Oper am Rhein gelandet und zeigt hier viel Programm für Kinder, lädt mit „Tiefengeflüster“ musikalische Höhlenforscher ein und ruft am 29. März ab 15 Uhr zum Tanzmarathon auf. Durchhaltevermögen wird belohnt bei den 46. Duisburger Akzenten!