Beide haben sich über die App „Corhelper“ im Kreis Wesel als freiwillige Ersthelfende registriert. Corhelper leisten im Falle eines Herz-Kreislauf-Stillstands so lange Erste Hilfe, bis der Rettungsdienst eintrifft. Celina Maas ist die 2.000. registrierte Corhelperin und Emin Alican hat als einer der ersten Corhelper bereits über 30 Einsätze angenommen. Für Landrat Ingo Brohl beides Gründe, einmal stellvertretend für die Menschen im Kreis „Danke“ zu sagen: „Dass sich mittlerweile über 2.000 engagierte Freiwillige registriert haben, ist ein großartiger Erfolg. Diese qualifizierten Menschen stärken unsere Rettungskette sehr. Aber jeder kann und sollte im Notfall helfen. Ich appelliere an alle Menschen im Kreis Wesel, sich aktiv mit dem Thema Wiederbelebung zu beschäftigen. Ein Erste-Hilfe-Kurs ist dabei eine gute Möglichkeit und die Voraussetzung, um sich als Corhelper registrieren zu lassen. Je schneller ein Ersthelfender vor Ort ist, desto höher sind die Überlebenschancen der Betroffenen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand. Und betroffen können ganz schnell auch unsere Liebsten, Freunde oder wir selber sein.“
Emin Alican (22) ist ausgebildeter Rettungssanitäter und lebt in Dinslaken. Außerdem ist er Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Dinslaken. Seine über 30 Einsätze sind über vier Jahre entstanden, seitdem er 18 Jahre alt ist, ist er registrierter Corhelper.
Celina Maas (23) ist Zahnmedizinische Fachangestellte aus Wesel und hat sich vor kurzem als 2.000 Corhelperin im Kreis Wesel registriert. Durch den Grundlehrgang bei der Freiwilligen Feuerwehr Wesel wurde sie auf den Corhelper aufmerksam und freut sich, sich engagieren zu können.
Seit der Einführung der App im September 2021 wurden Corhelper zu rund 1.800 Einsätzen gerufen. Die Funktionsweise der App ist einfach: Wer helfen möchte, registriert sich über die Corhelper-App und wird nach Prüfung der Voraussetzungen freigeschaltet. Corhelper müssen volljährig sein und in den letzten 24 Monaten mindestens einen Erste-Hilfe-Kurs von neun Unterrichtseinheiten absolviert haben. Auch Fachkräfte wie Kranken- und Altenpfleger, medizinische Fachangestellte, Rettungskräfte und Ärzte können sich registrieren.
Bei einem Notruf, der auf einen Herz-Kreislauf-Stillstand hinweist, werden Corhelper parallel zum Rettungsdienst über die App benachrichtigt. Nimmt der Ersthelfende den Alarm an, leistet er so lange Erste Hilfe, bis der Rettungsdienst eintrifft. Corhelper sind kein festes Glied der Rettungskette, sondern unterstützen als in direkter Nähe befindliche Helfende den bereits auf der Anfahrt befindlichen Rettungsdienst, so dass das therapiefreie Intervall möglichst kurz bleibt.
Jedes Jahr erleiden mindestens 50.000 Menschen in Deutschland einen Herz-Kreislauf-Stillstand – sei es im öffentlichen Raum, zu Hause oder am Arbeitsplatz. Ohne Blutzufuhr beginnt das Gehirn bereits nach 3 bis 5 Minuten unwiederbringlich zu sterben. In diesem kritischen Zeitraum kann eine sofortige Herzdruckmassage ein Leben retten. Durch schnelles Eingreifen verdoppeln oder verdreifachen sich die Überlebenschancen der Betroffenen.
Bei Fragen zu Corhelper steht Dr. Frank Höpken unter corhelper@kreis-wesel.de zur Verfügung. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite www.kreis-wesel.de/corhelper.