Fast jeder Fünfte in Duisburg ist Mitglied in einem Sportklub. Diese Zahlen nannte der Stadtsportbund Duisburg am Donnerstag im Rahmen seiner Bilanzpressekonferenz. „Die Pandemie-Delle mit einem Tiefstand von knapp 92.000 Mitgliedern im SSB Duisburg ist längst ausgebeult“, sagte Uwe Busch, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Stadtsportbunds. Die Entwicklung überrasche nicht: Bundesweit habe der Vereinssport an Attraktivität gewonnen.
Die Zahl der Vereine in Duisburg ging dagegen weiter zurück. 369 Klubs bieten insgesamt etwa 70 Sportarten mit knapp 100 Disziplinen an. Das sind sieben Vereine weniger als im Vorjahr. Der Trend zu Fusionen und zum Zusammenschluss kleiner Klubs setze sich fort, so Uwe Busch. Das liege auch an den wachsenden Anforderungen, denen sich ehrenamtliche Vorstände inzwischen gegenübersähen, ergänzte Joachim Gossow, Vorsitzender des SSB Duisburg.
Was die Duisburger betrifft, die der SSB direkt im vergangenen Jahr bewegt hat, lieferte das Pressegespräch ebenfalls eine beeindruckende Zahl: Über 40.000 Menschen nahmen an den Veranstaltungen, Kursen und Initiativen teil. Nicht mitgerechnet sind dabei die Teilnehmer an „Duisburg bewegt sich“, dem Mitmach-Samstag in der Innenstadt, und der Duisburger Radwanderung.
Vorstandsmitglied Karl-Heinz Dinter verwies besonders darauf, dass mehr als 1.000 Kinder mithilfe des SSB im nun zu Ende gehenden Jahr das Schwimmen lernten. Über 5.000 Mädchen und Jungen nahmen an den sportmotorischen Testungen der Klasse 2 teil. Der 42. Rhein-Ruhr-Marathon mit rund 8.000 Meldungen verzeichnete ebenfalls ein Rekordergebnis.
Unter die Überschrift „vorausschauender Rückblick“ fallen die Gespräche über eine Fortsetzung des Pakts für den Sport ab 2027. Joachim Gossow sagte: „Wir haben in diesem Jahr große Fortschritte gemacht und sind bereits sehr weit. Unter anderem haben wir der Politik unsere Vorstellungen vorgelegt, darunter zwei Millionen Euro mehr für den Vereinssport.“ Die verbindlichen Absprachen unterschriftsreif auszuverhandeln sei nun eine Aufgabe für 2026.
Bei der Förderung der Sportinfrastruktur können die Vereine ebenfalls auf finanzielle Hilfe hoffen. Das Land hat im Rahmen des NRW-Plans insgesamt 600 Millionen Euro für Investitionen in die Sportlandschaft zugesagt. Hinzu komme der Anteil an der Sportmilliarde, die die Bundesregierung für ganz Deutschland in den Haushalt eingestellt habe.
Der SSB-Geschäftsführer Uwe Busch fasste den zurückblickenden Ausblick so zusammen: „Dass immer mehr Menschen, darunter auch viele Kinder, den Sport für sich als Freizeitaktivität entdecken, ist eine sehr positive Entwicklung. Die Aufgabe wird sein, dass sie ihrem Interesse dann auch auf Sportplätzen und in Sporthallen nachkommen können, die auf der Höhe der Zeit sind. Wir arbeiten mit allen Partnern wie der Sportverwaltung, den Wirtschaftsbetrieben und der Politik an einem Fitnessprogramm für unsere Sportstätten.“