„Leuchtturm“ und „Dido und Aeneas“ in der Rheinoper Der Stand-by-Modus gebiert Ungeheuer

Duisburg · Ob’s am Duisburger Hafen liegt? Wann immer es zur See geht, läuft die Rheinoper zur Höchstform auf, aktuell mit den beiden Doppelopernhälften „Der Leuchtturm“ und „Dido und Aeneas“.

Roman Hoza, Sami Luttinen und Adrian Dwyer in „Der Leuchtturm“.

Foto: Anne Orthen

Peter Maxwell Davies Oper „Der Leuchtturm“ liegt der reale Fall vom Verschwinden dreier Leuchtturmwärter im Dezember 1900 zugrunde, das bis heute nicht aufgeklärt ist. Die „Erklärung“ der Oper ist, ohne zuviel spoilern zu wollen, fantastisch. Wie schon in „Pique Dame“ wird klar, dass Kartenspiel eine Sache von Leben und Tod ist. Wie Rheinopern-Spielleiter Hatham Assem Tantawy und sein Bühnenbilder Matthias Kronfuß mit ihren Bildideen aus dem Vollen schöpfen, von der segelnden Projektionsfläche über wildgewordene Tarot-Karten bis zum Tanz mit dem Biest, das ist schier atemberaubend. Die Einsamkeit im naturalistisch verregneten Leuchtturm - der Stand-by-Modus gebiert Ungeheuer.

Anna Harvey und Jake Muffett in/als Dido und Aeneas.

Foto: Anne Orthen

Ganz ähnlich ist das auch in „Dido & Aeneas“, das hier als Computerspiel „Carthago“ daherkommt, in dem sich die beiden Protagonisten treffen und verfehlen, wozu überirdisch schön gesungen wird ... Spitzenmäßig als Wasserbett und aufbrausendes Meer: die Duisburger Philharmoniker. Vor allem die zwölf Solisten im „Leuchtturm“ leisten Herausragendes. Ironie der Geschichte: Was man so hört, ist das Theater Duisburg sicherheitstechnisch ja auch auf dem Weg zum Seelenverkäufer ...

Viermal noch kann und sollte man sich shanghaien lassen im Theater Duisburg: am 21. und 23. Februar sowie am 2. und 5. März. Karten: Tel. 0203 28362100 oder operamrhein.de