Wie in allen großen Ehebruchsromanen des 19. Jahrhunderts (Leskows Vorlage ist von 1865) geht es um eine Bürgersfrau, die sich zu Tode langweilt, nur das hier - und erst recht mit Schostakowitschs Musik - die Schraube noch weiter gedreht wird. Unerbittlich wie die Waschmaschinen kreist das klinisch weiße traute Heim, ein Mix aus amerikanischem Vorstadtalptraum und stumpf verschneiter russischer Einöde, weshalb es problemlos auch zum Straflager wird (was es ja von Anfang an ist ...). Die Ehebrecherin, Gatten- und Schwiegervatermörderin wird in ein Hans-Bellmer-mäßiges Puppenkostüm gesteckt, Schwanger- respektive Mutterschaft als größte denkbare Groteske - die Inszenierung ist wirklich oft sehr lustig. Die Sänger sind allesamt großartig, herausragend Andreas Bauer Kanabas als Schwiegervater und natürlich Izabela Matula in der Titelrolle. Die Düsseldorfer Symphoniker sind ganz fantastisch und - es geht ja um Weiße Ware - nicht nur sauber, sondern rein ...
Tickets unter operamrhein.de und an der Theaterkasse Duisburg, Tel. 0203 28362100.