„Jeder Unfall ist einer zu viel, trotzdem können wir eine zufriedene Bilanz präsentieren mit positiven Entwicklungszahlen“, so Polizeidirektor Sebastian Wessel bei der Vorstellen der Verkehrsunfallstatistik.
Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 8 909 Verkehrsunfälle (im Jahr 2023 9 196) - das sind 24 Unfälle pro Tag, bedeutet ein Rückgang um 2,2 Prozent . „Dazu zählen wir aber jeden Unfall - vom schweren Unfall mit Personenschaden, über den kleinen Parkrempler bis zu Unfall mit Rad, Pedelec oder E-Scooter“, erläutert Peter Tillmanns. Dabei verunglückten in den Unfällen insgesamt 1 256 Menschen, davon 1 065 leicht (das waren 20 pro Woche), 185 wurden schwer verletzt (15 pro Monat) und sechs Menschen starben. „Tragisch bei den tödlichen Unfällen, dass zwei Menschen von Zügen erfasst wurden, als sie bei geschlossener Schranke die Bahnübergänge queren wollten“, so Sebastian Wessel. Insgesamt ist die Anzahl der Verunglückten in der Gesamtbetrachtung um 3,5 Prozent gesungen. Besonders erfreulich ist, dass die Anzahl der bei Verkehrsunfällen verletzten Kindern bis 14 Jahren um 13,2 Prozent auf 112 Fälle (in 2023 waren es 129 Fälle) gesunken ist, ebenso wie die Anzahl der verunglückten Fußgänger um 12,4 Prozent.
Immer noch ein großes Thema sei aber die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Unfallflucht und Personenschaden. Die Zahl sei mit 2 302 Fällen (zuvor 2 314) weiterhin hoch (44 Fälle pro Woche). Alleine hier gab es Unfälle mit Fahrerflucht bei denen 92 Personen verletzt wurden. „Tatsächlich haben wir hier aber auch eine hohe Aufklärungsquote, die bei Unfallflucht mit Sachschaden bei 39,5 Prozent und bei Flucht mit Personenschaden sogar bei 65,2 Prozent liegt“, sagt Sebastian Wessel.
Auch die Unfallzahl Fahrrad- und Pedelec-Fahrer sank von 399 (2023) auf 351, bei Unfällen mit dem Pedelec verunglückte ein Person tödlich, mit dem Fahrrad zwei Personen. Insgesamt wurden 58 Personen schwer verletzt, 290 verletzten sich leicht. „Nicht zu vergessen in diesem Zusammenhang sind die Elektrofahrzeuge wie E-Scooter“, sagt Tillmanns. Hier gab es 39 Verkehrsunfälle zu 31 noch in 2023. „Ein Trend, der anhalten wird da die E-Scooter immer beliebter werden“, ist sich Tillmanns sicher. Sebastian Wessel ergänzt: „Was viele nicht wissen: Wer alkoholisiert mit dem E-Scooter unterwegs ist und erwischt wird, verliert seinen Führerschein.“
Apropos Alkohol: Bei 108 Verkehrsunfällen unter Einfluss von Alkohol verunglückten 62 Personen, unter Einfluss von anderen berauschenden Mitteln waren es von 33 Fällen 19 Personen.
Warum die Unfallzahlen im letzten Jahr gesunken seien, konnten die beiden nicht konkretisieren. „Dieser Erfolg lässt sich leider nicht messen“, so Peter Tillmanns. Natürlich sei man immer darum bemüht, Kontrollen aufrecht zu halten „...ob aber Strafen oder Knöllchen auch eine nachhaltige Wirkung bei Autofahrern haben, können wir nicht sagen.“ Messbar seien aber die guten Kampagnen der Polizei vor allem bei Kindern und Jugendlichen. Aktionen wie „Toter Winkel“, „Glühwürmchen“, Schülerlotsenausbildungen oder „Schalt die Birne ein!“ hätten sicherlich nachhaltige Wirkung, ist sich Tillmanns sicher. Auch die von der Polizei angebotenen Pedelec-Seminare würden gut angenommen werden „...wobei wir da immer noch Luft nach oben haben“, weiß Tillmanns, der jedem - vor allem Senioren, die auf E-Bikes/Pedelecs umsteigen - nur ans Herz legen kann, an solch einem Seminar teilzunehmen.