Polizeipräsidentin Ursula Mecklenbrauck hat gute Nachrichten: „Die Kriminalität in Krefeld ist um rund 10 Prozent gesunken.“ Das weist die Statistik für das Jahr 2024 aus. Es gab weniger Raubüberfälle, weniger Einbrüche und weniger Fahrraddiebstähle.
Über die Gründe kann man natürlich nur spekulieren. „Wir haben konzertierte Ermittlungsgruppen gebildet“, versucht Rüdiger Korp eine mögliche Erklärung, Leiter der Direktion Kriminalität in Krefeld. Aber auch die Europameisterschaft könnte eine Rolle gespielt haben. Dadurch waren deutschlandweit mehr Polizisten auf der Straße. Vielleicht ist die Welt auch einfach ein Stück besser geworden.
In den Vorjahren war die Zahl der Wohnungseinbrüche noch gestiegen. 2024 verharrte sie bei 438 Einbrüchen, wobei es in 40 Prozent der Fälle beim Versuch blieb. Die Einbrecher scheiterten an den Sicherungsmaßnahmen.
Die Anzahl der Fahrraddiebstähle hat um ein Drittel abgenommen. Erstmals lag die Zahl der Diebstähle knapp unter 1000. Die Polizei hatte mehrere professionelle Fahrraddiebe dingfest gemacht. Das hat sich offenbar positiv auf die Sicherheit ausgewirkt. Allerdings vermerkt die Polizei, dass immer mehr E-Scooter gestohlen werden. Das liegt auch daran, dass sie oftmals nur unzureichend gegen Diebstahl geschützt sind. Hier sollten die Besitzer nachbessern.
Was besonders für das Sicherheitsgefühl der Menschen zählt: Die Zahl der Raubüberfälle sank 2024 um knapp 30 Prozent. 189 Fälle registrierte die Polizei. Das sind 83 Fälle weniger als im Vorjahr. Überfälle auf Straßen und Plätzen gab es 68 (im Jahr davor 127). Handtaschenraube wurden 5 angezeigt. Gut 55 Prozent aller Fälle konnte die Polizei aufklären. Sie ermittelte 157 Tatverdächtige, darunter 47 Jugendliche und 8 Kinder. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 waren es noch 212 Tatverdächtige, darunter 70 Jugendliche und 28 Kinder.
Auch insgesamt waren weniger Jugendliche und Kinder an Straftaten beteiligt. Sowohl bei Rohheitsdelikten wie beim Diebstahl gingen die Fälle mit Jugendbeteiligung zurück.
Es gibt aber auch Schattenseiten in der neuen Kriminalstatistik: „Wir verzeichneten einen deutlichen Anstieg im Bereich der gefährlichen Körperverletzung“, bedauert Rüdiger Korp. Mit 598 Fällen nahm diese Straftat um 64 Fälle gegenüber dem Vorjahr zu. Die meisten Verletzungen dieser Art geschahen auf den Straßen.
Und ein weiterer Bereich hat an Bedeutung zugenommen: die Betrugsdelikte, insbesondere der Warenkreditbetrug und Computerbetrug.
Die Polizei widmet sich nicht zuletzt den Betrugsmaschen gegenüber älteren Menschen. Mit dem berüchtigten „Enkeltrick“, Schockanrufen am Telefon oder auch Anrufe von falschen Polizisten werden immer wieder vornehmlich ältere Leute dazu gebracht, Geld oder Wertsachen den Betrügern auszuliefern. 15 solcher Betrügereien wurden der Polizei gemeldet. Im Durchschnitt erbeuteten die Täter über 11.000 Euro bei den Senioren. Rüdiger Korp empfiehlt dringend: „Im Zweifel bei der Polizei unter 110 melden.“