Schiedsleute trafen sich im Schloss Neersen Beitrag zum sozialen Frieden

Stadt Willich · Der Bezirksverband der Schiedsleute Krefeld–Moers traf sich jüngst zur Tagung auf Schloss Neersen. Unter anderem standen Neuwahlen an.

Der neue Vorstand der Bezirksvereinigung Krefeld-Moers des Bundes deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen.

Foto: Stadt Willich

„Mit der Ausrichtung der Versammlung auf Schloss Neersen zeigte Willich erneut, dass die Stadt dem Ehrenamt Raum und Wertschätzung gibt. Schloss Neersen bot nicht nur einen würdigen Rahmen, sondern unterstrich auch, dass bürgernahe Konfliktlösung in Willich ihren Platz hat.“ Dieses Resümee hatte jüngst Ulrich Liebscher als Vertreter des Schiedsamts–Bezirk Krefeld-Moers die Tagung des Bezirksverbands der Schiedsleute Krefeld–Moers auf Schloss Neersen gezogen.

Der Bezirksverband der Schiedsleute Krefeld–Moers kam also in der Stadt Willich zusammen, als Tagungsort diente das historische Schloss Neersen – ein Ort, den die Stadt Willich „dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hatte. Der kleine Sitzungssaal bot eine Atmosphäre, die der Bedeutung dieser Zusammenkunft voll gerecht wurde“, so Liebscher. Eröffnet wurde die Versammlung zum letzten Mal durch die langjährige Vorsitzende Carla Walter und Clemens Braun als Geschäftsführer: Sie begrüßten die Anwesenden aus verschiedenen Amtsgerichtsbezirken, darunter Richterinnen, Richter und Dr. Bernd Wermeckes, Präsident des Landgerichts Krefeld.

Im Verlauf der Diskussion stellte dieser klar heraus, dass die Justiz auf die Arbeit der Schiedsleute angewiesen ist. Landtagsabgeordneter Guido Goertz, in seiner Funktion als stellvertretender Bürgermeister, würdigte das Ehrenamt der Schiedspersonen ausdrücklich und machte deutlich, wie wichtig dieser „leise“ Beitrag zum sozialen Frieden sei: „Gerade in Städten wie Willich, wo Nachbarschaften nah beieinander leben, ist die Arbeit der Schiedsleute oft entscheidend“, führte er aus.

Das Schiedsamt ist eine bürgernahe Anlaufstelle, wenn Konflikte im Alltag eskalieren – sei es zwischen Nachbarn, Mietparteien oder im persönlichen Umfeld. Schiedspersonen vermitteln sachlich, schnell und unbürokratisch, damit Streitigkeiten gar nicht erst vor Gericht landen. Dr. Axel Schröder, Direktor des Amtsgerichts, brachte auf den Punkt, weshalb die außergerichtliche Schlichtung weiter an Bedeutung gewinnen werde. Sein Appell war deutlich: Das Schiedsamt müsse stärker in der Öffentlichkeit und ihrem Bewusstsein verankert werden, damit mehr Bürger diesen Weg nutzen.

Da Carla Walter und Clemens Braun nicht mehr zur Wiederwahl antraten, verabschiedete die Versammlung beide mit großem Applaus. Sie prägten das Schiedsamt über viele Jahre und sorgten für Verlässlichkeit und Stabilität. Beide bleiben Willich und der Region jedoch als aktive Schiedspersonen erhalten.

Anschließend wählten die Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Schiedsleute einen neuen Vorstand. Einstimmig gewählt wurden Jacqueline Mende (Nettetal) zur neuen Vorsitzenden und Jürgen Klein (Moers) zum neuen Geschäftsführer.