46. Duisburger Akzente Sein und Schein ...

Duisburg · 90 Veranstaltungen von Theater über Kunst bis Musik versammeln die 46. Duisburger Akzente vom 15. März bis 6. April.

Ruth Bambergs „Titelbild“ für den Kom’ma-Beitrag zum Akzente-Programm.

Dass das Motto der diesjährigen Akzente irgendwie auch auf den äußerst mauen Etat der Veranstaltung anspielt, sagt Kulturdezernentin Linda Wagner nicht. Sie liest ihre Begrüßung zum Pressetermin ab, und bei der Nachfrage des Kollegen, ob sie denn mit Hinblick auf die 50. Akzente in vier Jahren jetzt schon an einer Verfünffachung des Budgets arbeite, lacht sie etwas zu laut und lange. „Das genügt wohl als Antwort.“

Für 90 Veranstaltungen in diesmal drei Wochen vom 15. März bis 6. April hat’s gereicht, wobei eine Ausstellung des Lehmbruck-Museums und mehrere Aufführungen der Rheinoper mitgezählt werden. Die aber, siehe rechts, auch wirklich sehenswert sind; Mozarts „Don Giovanni“ in Karoline Grubers „Rocky Horror Show“-Inszenierung und Wagners „Rheingold“ in der Version von Dietrich Hilsdorf gehören zu den stärksten Rheinopernproduktionen der letzten Jahre - auch gerade weil sie so gut zum Thema „Sein und Schein“ passen.

Vorprogrammierter Höhepunkt ist wie immer das Theatertreffen. Das Thalia-Theater Hamburg wird die Akzente eröffnen mit Shakespeares „König Lear“, dargestellt vom Frankfurter Tatort-Kommissar Wolfram Koch und mit Christiane von Poelniz, die niemand vergessen kann, der sie vor Jahren bei den Akzenten in Euripides’/Thalheimers „Persern“ gesehen hat. Das Schauspiel Hannover spricht erfahrungsgemäß ganz ausgezeichnetes Deutsch und kommt diesmal mit „Die Wut, die bleibt“ nach dem Roman von Mareike Fallwickl über eine Dreifachmutter, die am Spagat zwischen Job und Care-Arbeit zerbricht. Das Staatsschauspiel Dresden kommt mit Carlo Goldonis „Diener zweier Herren“, den wir Niederrheiner quasi als Goldstandard vom Schlosstheater Moers kennen (könnten). Das Filmforum Duisburg hat mit „Nur die Sonne war Zeuge“ über Lubitschs „Sein oder Nichtsein“ bis zu Murnaus „letztem Mann“ ganz ausgezeichnete Filme aufs Akzente-Programmm gesetzt. Die Liebfrauenkirche findet sich nicht mehr unter den Spielstätten, die wiederum nach wie vor überwiegend in der Duisburger Innenstadt und im „Festivalstadtteil“ Ruhrort liegen. Rheinhausen ist mit dem Kom’ma-Theater und den Musik-Poesie-Tanz-Bildern „Spieglein, Spieglein ...“ dabei. Demnächst mehr.