Der Wandel des Ortes

Duisburg · Reingelesen und reingeschaut sollte es im Falle des Bildbandes „Rheinhausen Früher und Heute“ wohl besser heißen, den der Verein Zeitzeugenbörse Duisburg e.V. kürzlich herausgegeben hat.

Den Buchdeckel ziert ein Bildvergleich der Friedrich-Alfred-Straße in Rheinhausen früher und heute. Cover-Repro: TV

Auf rund 120 Seiten begibt man sich auf eine spannende Reise, den Wandel des heutigen Duisburger Stadtbezirks Rheinhausen anhand einer Gegenüberstellung von 55 historischen und aktuellen Ansichten nachzuvollziehen.

Den Buchdeckel ziert ein Bildvergleich der Friedrich-Alfred-Straße in Rheinhausen früher und heute. Cover-Repro: TV

Ortsteile wie Hochemmerich, Rheinhausen-Mitte, Friemersheim, Bergheim, Oestrum, Trompet und Asterlagen als auch Schwarzenberg, Atrop und Bliersheim finden sich in markanten Abbildungen wieder. Die Aufnahmen sind zur besseren Orientierung im Buch alphabetisch sortiert, sprich von Asterlagen bis Trompet.

Als wesentliche Triebfeder des Wandels des heutigen Duisburger Stadtbezirks Rheinhausen, kann die Ansiedlung und später auch der Niedergang des Kruppschen Hüttenwerkes angesehen werden. Die einstige ländliche Region, geprägt durch Dörfer und Landwirtschaft, wuchs zu einer Stadt der Industrialisierung.

Wo auf alten Ansichten, teils nur Felder und unbefestigte Straßen zu sehen sind, auf denen Pferdewagen oder mal ein Fahrrad daherrollt, entstanden später ganze (Arbeiter-) Wohnsiedlungen, durch die sich heute auf asphaltierten Straßen eine Blechlawine an Autos zieht. Als Erkennungsmarke sind hier und da aber immer Bauwerke zu identifizieren, die das Früher und Heute verbinden - Ausnahme die Hütten- und Zechenstandorte, die gänzlich verschwanden und damit den Strukturwandel in Reinkultur abbilden.

Neben den spannenden Bildvergleichen gibt es zu jeder Aufnahme stets auch einen Begleittext, der den Bogen von Früher und Heute mit Informationen gespickt spannt. So erfährt man was über alteingesessene Institutionen, wie die Brauerei Rheingold, die Gaststätte „Reichsadler“ (Holzweiler) oder historische Gebäude wie das Rathaus, die (Verschiebe-) Bahnhöfe oder auch verschiedene Arbeitersiedlungen. Auf Zechen- und Hüttenstandorte wird ebenso eingegangen, wie auf zahlreiche Hauptverkehrsstraßen, den Marktplatz in Hochemmerich und die Mühle in Bergheim.

Abgerundet wird der Bildband am Ende durch eine Zeittafel, die die Entwicklungsgeschichte des Stadtbezirks Rheinhausen in wesentlichen Ereignissen nachzeichnet.

Jedem, der sich für Heimatkunde und die Stadtgeschichte Rheinhausens interessiert, sei dieser liebevoll gestaltete Bildband ans Herz oder unter den Weihnachtsbaum gelegt.

(Niederrhein Verlag GmbH)