MSV Duisburg und Ilia Gruev gehen positiv ins Freiburg-Heimspiel "Wir werden keine Angst haben"

DUISBURG · Es hätte angenehmere Gegner zum Einstand geben können. Seit drei Tagen ist Ilia Gruev in seinem ersten Job als Cheftrainer beim MSV Duisburg im Amt. Und im ersten Pflichtspiel kommt mit dem FC Freiburg direkt der Tabellenzweite und Top-Aufstiegsaspirant.

Ingo Wald, Ilia Gruev und Ivo Grlic hoffen morgen auf eine Überraschung

Foto: MSV

Ilia Gruev hat ein gutes Gefühl. Drei Tage hat er nun Zeit gehabt. Zeit, seine Mannschaft kennen zu lernen. Zeit, wieder mit Duisburg und seiner "Herzensangelegenheit" MSV warm zu werden. Das scheint bis hierher schon mal geklappt zu haben. "Ich fühle mich richtig gut. Danke an alle für die herzliche Aufnahme", gibt der Nachfolger von Gino Lettieri kurz zu Protokoll. Zuerst sagt er, was man in solchen Situationen wohl so sagt. Alle seien nett zu ihm, die Mannschaft hat hart gearbeitet und er habe viele Gespräche geführt. Dann wird der Neu-Coach konkreter, was seine Erwartungen angeht. Und schnell wird klar: Der Bulgare will Leidenschaft und Einsatz sehen. "Ich und mein Team sind für die positive Energie zuständig. Bei meinen Spielern will ich, dass sie die schwierige Situation erkennen und ich will das Feuer in den Augen sehen." Ilia Gruev setzt auf Teamgeist. Das wurde schon klar, als die Mannschaft am Donnerstag als geschlossene Einheit auf den Trainingsplatz marschiert ist. Und als Team ist ihm auch vor dem haushohen Favoriten aus Freiburg nicht bange. "Wenn wir zusammenhalten und alles geben, können wir auch gegen einen Top-Favoriten wie Freiburg gewinnen." Allerdings ist Gruev natürlich klar, dass es morgen ein ganz hartes Spiel für seine Elf wird. "Für mich ist Freiburg das beste Team der Liga. Sie haben starke Einzelspieler, sind sehr torgefährlich und haben ein klares Konzept. Trotzdem: Wir werden keine Angst haben."

Personell ist die Lage auch unter Gruev unverändert angespannt. Martin Dausch fällt definitiv aus für morgen - und wird auch in den kommenden Tagen nicht am Training teilnehmen können. Auch Nico Klotz hat sich verletzt und ist keine Option für morgen. Unverändert schwierig ist auch die Situation von Enis Hajri und Pierre de Wit, die dem MSV beide noch wochenlang fehlen werden. Dafür kann Gruev wieder auf Thomas Bröker und Zlatko Janjic setzen.

Einen komplett umgekrempelten MSV werden die rund 15.000 Zebra-Anhänger, die morgen bei Frühlingstemperaturen um 20 Grad im Stadion erwartet werden, nicht sehen. "Ich werden nicht alles durcheinander werfen, was Gino hier gemacht hat. Aber klar, Kleinigkeiten in Sachen Taktik und Startformation werde ich vielleicht schon ändern." Als Kapitän wird weiterhin Branimir Bajic die Zebras aufs Feld führen. "Er ist und bleibt mein Kapitän", so Gruev. "Baja" freut sich über das Vertrauen seines alten Weggefährtens. "Klar tut das gut, wenn man weiter Verantwortung übernehmen kann", so Bajic, der hofft, dass seine Mannschaft morgen einen Überraschungscoup landen kann. "Im Fußball ist alles möglich. Wir brauchen dringend Punkte und haben morgen die Chance, welche zu holen. Die Punkte würden uns auf jeden Fall gut tun."

Sein Trainer hat dann das letzte Wort: " Ich kann kein Ergebnis versprechen. Aber ich kann sagen, dass wir so antreten werden, dass hinterher alle sagen: der MSV lebt noch. Und dass keiner meint, uns schon abschreiben zu können."