Notunterkünfte und Ausweichquartiere - Das Dilemma der Flüchtlingsunterbringung im Duisburger Westen Wohin mit den Flüchtlingen?

Rheinhausen · Zahlreiche Städte und Kommunen in der Region haben zunehmend Probleme, die auf sie verteilten Flüchtlinge adäquat unterzubringen. Öffentliche Sporthallen werden kurzerhand umgenutzt. Das wiederum sorgt für Probleme, den betroffenen Vereinen und für den Schulsport geeignete Ausweichquartiere anzubieten.

Wird die Sporthalle an der Krefelder Straße in Rheinhausen auch bald zur Notunterkunft für Flüchtlinge?

Foto: thiele

So im Duisburger Westen...

Klar ist, dass bis Ende des Jahres noch mehrere hundert Flüchtlinge nach Duisburg kommen und diese untergebracht werden müssen. Im Duisburger Westen gibt es laut Immobilien Management Duisburg (IMD) keinen Leerstand an städtischen Gebäuden mehr, die entsprechend nutzbar wären. So kam jüngst die Sporthalle an der Krefelder Straße in Rheinhausen für die Notunterbringung weiterer Flüchtlinge ins Gespräch. Stadtdirektor Reinhold Spaniel schließt jedenfalls nichts aus - es gäbe keine Tabus, auch nicht im Fall der Sporthalle an der Krefelder Straße. Das IMD hat die Halle kürzlich bereits inspiziert, aber aktuell gäbe es keine Planungen hier eine Notunterkunft für Flüchtlinge einzurichten, bestätigte auch Stadt-Sprecherin Anja Kopka. Wie im Falle der Glückauf-Halle in Homberg könnte es aber auch recht plötzlich anders kommen, wenn die Bezirksregierung kurzfristig um die Aufnahme von weiteren Flüchtlingen in Duisburg bittet. Sportvereine, die die Sporthalle an der Krefelder Straße als Trainings- und Spielstätte nutzen, sind verunsichert, zumal der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link kürzlich vermeldete, dass die Kapazitäten für mögliche Ausweichquartiere in Duisburg erschöpft seien.
Thomas Molsner, Handballtrainer der OSC Wölfe Rheinhausen: "Wir machen uns ernsthaft Sorgen, wie es im Falle des Falles mit dem Handballsport in Rheinhausen weitergehen würde. Dann könnten wir die Saison wahrscheinlich abhaken." Auch die Sportschützen des BSV Rheinhausen-Bergheim, die im Keller der Halle ihren Schießstand haben, dürften betroffen sein. "Hier geht es auch um den waffenrechtlichen Aspekt. Und dieser ließe sich mit einer Notunterkunft für Flüchtlinge wohl nur sehr schwer vereinbaren", gibt Pressewartin Daniela Breuer zu bedenken. Es lagern nämlich nicht wenige Sportgeräte samt Munition in einem elektronisch gesicherten Bereich der Halle.


Alternative Unterkünfte: Dezentrale Verteilung der Flüchtlinge auf Wohnung von städtischen Wohnungsbaugesellschaften, Anmietung leerstehender Gewerbeimmobilien oder wie wäre es mit der Kraftzentrale im Landschaftspark DU-Nord?