Jens Marten vom Rumelner TV hat in den vergangenen Stadt-Panorama-Ausgaben von meiner planlosen Vorbereitung auf den Schlossparklauf gelesen und mich zu einer Trainingseinheit eingeladen. Intervalllaufen sei gut für die Tempoentwicklung, hieß es in seiner Email. Scheint, als hätte der Mann den Plan, den ich nicht habe!
Der Rumelner TV ist ein klassischer Breitensportverein mit einem vielfältigen Angebot für kleine und große Sportler. Ich besuche die Läufer der Leichtathletikabteilung, Alter ca. 30 bis 70 Jahre, die immer mittwochs, freitags und sonntags trainieren.
Mittwochs geht's auf der Platzanlage am Waldborn rund, wenn dort beim Intervalltraining Runden gedreht werden. Das ist eigentlich nicht so mein Ding. Doch heute lerne ich, was es braucht, damit Rundendrehen Spaß macht: eine Menge netter Leute und ein Trainingskonzept, das fordert, aber nicht überfordert.
Beim 20-minütigen Einlaufen stellt mir Jens die Truppe vor. Einige wollen einfach nur ein bisschen was für ihre Gesundheit tun, andere sind im Wettkampfbereich tätig - und das sehr erfolgreich. Ich laufe auf einer Bahn mit Sportlern, die bei den Deutschen Meisterschaften waren oder die die verschiedensten Marathons gelaufen sind. Das ist schon ein bisschen cool!
Nach dem Einlaufen kommt "der Schleifer"! "Diesen Namen hat er nicht ganz zu unrecht", flüstert man mir zu. Thomas passt die Trainingspläne individuell an und sorgt - hart aber herzlich - dafür, dass jeder seine Ziele erreicht. Mit meiner 5-km-Bestzeit von 26:34 teilt er mich der Gruppe von Verena und Petra zu. Gelaufen werden 400, 600, 800, 1000, 800, 600, 400 Meter in einem zügigen, immer gleichen Tempo, jeweils mit 200 m Trabpausen dazwischen. "Wenn die 1.000 m geschafft sind, geht's wieder", spricht mir Verena Mut zu. Und sie sollte Recht behalten, denn nachdem ich das vierte Intervall der Pyramide gemeistert habe, geht der Rest tatsächlich viel leichter aus den Beinen.
Auch dank der klasse Unterstützung: Jens hat ein schnelleres Tempo auf seinem Trainingsplan stehen, wartet aber am jeweiligen Zielpunkt, um uns anzufeuern. Das hilft! Überhaupt motivieren sich hier alle gegenseitig - unabhängig vom Leistungsstand. Eine tolle Atmosphäre!
Beim viertelstündigen Auslaufen erhalte ich schließlich noch ein paar wertvolle Tipps rund ums Laufen und auch Lob, dass ich so gut mithalten konnte. Ich freu mich sehr darüber und schleppe meinen Muskelkater am nächsten Tag mit Stolz mit mir rum.